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Wolken

Wolken sind Ansammlungen von Wassertröpfchen, Eisteilchen oder beidem zusammen, die in der Luft schweben. Die zehn Wolkengattungen werden anhand von Fotografien erläutert.

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Wolken bestehen aus Wassertröpfchen oder Eisteilchen. Damit sich Wolken bilden, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein:

  • die Luftfeuchtigkeit muss den Sättigungsgrad erreicht haben. Die relative Luftfeuch­tigkeit beträgt 100%.

  • in der Luftmasse müssen genügend Kondensationskerne (Aersole) vorhanden sein, an denen sich Wassertröpfchen oder Eisteilchen anlagern. Als Kondensationskerne wirken zum Beispiel Pollenstaub, aufge­wirbelter Staub und Salzpartikel, aber auch Russ und andere Partikel, die durch menschliche Aktivitäten in die Luft gelangen.

Das Aussehen von Wolken unterscheidet sich in Struktur, Farbe und Distanz zur Erdoberfläche. Nach internationaler Vereinbarung sind zehn Hauptwolkenarten (Wolkengattungen) definiert. Sie können mit dem Leitfaden zur Wolkenerkennung bestimmt werden:

  1. Cirrus

  2. Cirrocumulus

  3. Cirrostratus

  4. Altocumulus

  5. Altostratus

  6. Nimbostratus

  7. Stratocumulus

  8. Stratus

  9. Cumulus

  10. Cumulonimbus

Am Himmel lassen sich weitere Phänomene beobachten, darunter Virga (Fallstreifen) und Halo-Erscheinungen.

Cirrus

Feine, isolierte Wolken in Form weisser, zarter Fäden oder vorwiegend weisser Flecken oder schmaler Bänder. Diese Wolken zeigen ein faseriges, haarähnliches Aussehen, einen seidigen Schimmer oder auch beides zusammen. Nach einem Gewitter kann der Cirrus fleckenartig und so dicht sein, dass die Sonne dahinter verschleiert, grau aussieht oder völlig verdeckt wird.

Cirrocumulus

Dünne, weisse Flecken, Felder oder Schichten von Wolken ohne Eigenschatten, die aus sehr kleinen, körnig, gerippelt, miteinander verwachsenen oder isolierten Wolkenteilen bestehen und mehr oder weniger regelmässig angeordnet sind. Die meisten Wolken haben eine scheinbare horizontale Ausdehnung von weniger als 1 Grad.

Wie wird die scheinbare Breite von Wolken bestimmt?

Die Bestimmung der scheinbaren Breite einer Wolke hilft, deren Art zu bestimmen. Die Breite wird in Grad angegeben. 1 Grad entspricht etwa der Breite des kleinen Fingers bei ausgestrecktem Arm. 5 Grad entsprechen in etwa der Breite von Ring-, Mittel- und Zeigefinger bei ausgestrecktem Arm.

Cirrostratus

Durchscheinender, weisslicher Wolkenschleier von faserigem oder glattem Aussehen, der den Himmel ganz oder teilweise bedeckt und im allgemeinen Halo-Erscheinungen hervorruft.

Altocumulus

Weisse und/oder graue Flecken, Felder oder Schichten von Wolken, häufig mit Eigenschatten. Ihre Struktur ist schuppenartig, manchmal faserig und diffus. Der Altocumulus besteht aus ballen- oder walzenartigen Ansammlungen, die offen oder zusammenhängend sein können. Ein Altocumulus erscheint selten allein. Die meisten der regelmässig angeordneten kleinen Wolkenteile haben gewöhnlich eine scheinbare Breite von 1 bis 5 Grad (zwei bis drei Finger breit).

Vorboten von Gewittern: Der Altocumulus castellanus besteht aus weisslichen Türmchen, die in Reihen angeordnet sind, eine relativ gerade, horizontal verlaufende Basislinie haben und dadurch einen zinnenartigen Eindruck hinterlassen. Er besteht meist nur während kurzer Zeit, höchstens wenige Stunden, worauf er sich wieder auflöst. Man begegnet ihm zum Beispiel am frühen Morgen eines Sommertages, in dessen weiterem Verlauf es dann zur Bildung von Cumulus- und Cumulonimbus-Wolken mit Gewitteraktivität kommen kann.

Auffallend am Altocumulus lenticularis ist seine fortwährende Veränderung. Dabei kann es sich sowohl um einzelne Wolkenteile als auch um ganze Gruppierungen von Bänken in unterschiedlichen Höhen handeln. Häufig ist auch zu beobachten, wie sich diese an einigen Stellen auflösen und an anderen gleich wieder neu bilden. Zwischen den einzelnen Wolken hindurch sind oft helle Abschnitte oder gar blauer Himmel zu beobachten.

Wetterlage: Altocumulus treten vor allem bei Föhnlagen, am Ende einer Schönwetterperiode und in Warmsektoren, vorwiegend bei Süd- oder Südwestwind vor dem Herannahen einer Kaltfront auf. Ähnliche Wolken bilden sich auch auf der Alpensüdseite bei Nordwind.

Altostratus

Graue oder bläuliche Wolkenschichten oder -felder von streifigem, faserigem oder einförmigem Aussehen, die den Himmel ganz oder teilweise bedecken und stellenweise so dünn sind, dass die Sonne schwach wie durch ein Mattglas zu erkennen ist. Bei Altostratus treten keine Halo-Erscheinungen auf.

Nimbostratus

Graue, dicke, dunkle Wolkenschicht, die bei mehr oder weniger anhaltendem Regen- oder Schneefall diffus erscheint. Der Nimbostratus ist eine schwerfällige Wolkenmasse, die ihre Form kaum verändert und so dicht ist, dass die Sonne unsichtbar wird. Er besteht aus unterkühlten Wassertröpfchen, Regentropfen, Schneekristallen, Schneeflocken oder aus einer Mischung von allen zusammen. Unterhalb dieser Schicht treten häufig niedrige, zerfetzte Wolken auf, die mit ihr zusammenwachsen können.

Stratocumulus

Graue und/oder weissliche Flecken, Felder oder Schichten von Wolken, oft mit dunklen Stellen. Wolkengruppen bestehen aus mosaikartigen Schollen sowie aus Ballen oder Walzen, die klar strukturiert sind und zusammengewachsen sein können. Die meisten der regelmässig angeordneten Wolkenteile haben eine scheinbare Breite von mehr als 5 Grad.

Stratus

Eine geschlossene, graue Wolkenschicht mit ziemlich einförmiger Untergrenze, aus der Sprühregen, Eisprismen oder Schneegriesel fallen können. Die Untergrenze des Hochnebels ist normalerweise klar abgegrenzt. Ist die Sonne durch die Wolken hindurch sichtbar, so sind ihre Umrisse klar zu erkennen.

Manchmal kommt der Stratus in Form zerfetzter Schwaden vor. Als Begleitwolke unterhalb eines Nimbostratus (Regen- oder Schneewolke), an Berghängen oder bei Nebelauflösung.

Cumulus

Isolierte, dichte und scharf abgegrenzte Wolken, die sich in Form von Hügeln, Kuppeln oder Türmen entwickeln, deren aufquellende obere Teile oft wie ein Blumenkohl aussehen. Die von der Sonne beschienenen Teile dieser Wolken sind leuchtend weiss. Der Eigenschatten bewirkt eine dunkle Untergrenze, welche optisch horizontal verläuft. Manchmal sind die Cumulus-Wolken zerfetzt.

Cumulonimbus

Eine massige und dichte Wolke von grosser vertikaler Ausdehnung in Form eines mächtigen Berges oder hohen Turmes. Ein Cumulonimbus entsteht aus einem Cumulus. Die deutlich abgegrenzten, rundlichen Aufquellungen verlieren sich im oberen Teil der Wolke, die scharfen Umrisse lösen sich auf und führen zu einer faserigen, streifigen Wolkenmasse, die schliesslich in eine Ambossform (incus) münden kann. Unterhalb der häufig finsteren Wolkenuntergrenze befinden sich oft niedrige zerfetzte Wolkenstreifen, die mit der Hauptwolke zusammengewachsen sein können. Der Niederschlag aus dem Ambossteil fällt gelegentlich als Virga.

Wolkenlos

Virga oder Fallstreifen

Niederschlag, der aus den Wolken ausfällt, aber den Erdboden nicht erreicht, wird als Virga oder Fallstreifen bezeichnet. Dazu kommt es zum Beispiel durch Verdunstung.

Halo-Erscheinungen

Halo-Erscheinungen sind Lichterscheinungen, die sich kreisförmig um die Sonne oder den Mond beobachten lassen. Sie entstehen durch Umlenkung der Lichtstrahlen an den Eiskristallen in der Atmosphäre.

Leitfaden zur Wolkenerkennung


Eine Wolke oder Wolkengruppe mit ähnlicher Struktur, Farbe und Höhe kann mithilfe des Diagramms bestimmt werden.