Der Tag nach dem grossen Schnee
Da wir am Morgen noch die neusten Schneemessungen erhalten haben, werfen wir noch einmal einen kurzen Blick zurück auf die starken Schneefälle der beiden letzten Tage. Im Anschluss konzentrieren wir uns aber wieder ganz auf den heutigen Tag…

Deutliche Abtrocknung

In den letzten Tagen lag die Schweiz im Einflussbereich eines umfangreichen Tiefs über den Britischen Inseln, welches mit der starken südlichen Höhenströmung von Dienstagabend bis Freitagmitternacht viel Feuchtigkeit zur Schweiz führte. Mit der gestrigen Kaltfront sank die Schneefallgrenze im Tagesverlauf nördlich der Alpen bis in tiefe Lagen, so dass bei stärkeren Niederschlägen auch in den Niederungen vorübergehend Schnee fiel. Die erwähnte Störungszone zog im Laufe der Nacht auf heute Freitag dann allmählich Richtung Osten ab, wodurch die Niederschläge kurz nach Mitternacht auch in den östlichsten Regionen endeten. Dahinter sorgte Zwischenhocheinfluss für eine deutliche Abtrocknung der Atmosphäre.
Nochmals einen Blick zurück

MeteoSchweiz
Über die gefallenen Schneemengen wurde bereits im gestrigen Blog ausführlich berichtet, weshalb heute nicht mehr im Detail darauf eingegangen wird. Was wir gestern an dieser Stelle allerdings versprochen haben, ist der Blick auf die neusten Schneemessungen von heute Morgen 8 Uhr.
In den 24 Stunden zwischen Donnerstagmorgen und heute Morgen kamen im Gotthardgebiet und in den angrenzenden Regionen nochmals 40 bis 90 cm Neuschnee hinzu. Und auch in den östlichen Alpen fielen seit gestern (ein grosser Teil davon in den Nachmittags- und Abendstunden) zwischen 20 und 40 cm, im Engadin sogar bis 66 cm Neuschnee.
Auch auf der östlichen Alpennordseite, wo es am Donnerstagmorgen verbreitet noch trocken war, konnten in den an die Voralpen angrenzenden Regionen ein paar cm Schnee gemessen werden, und das obwohl der der Schnee bis heute Morgen vielerorts bereits deutlich zusammen gefallen war.

MeteoSchweiz und SLF
Bereits gestern haben wir im Blog über die Messstation Bosco-Gurin auf 1486 Metern berichtet, welche am Donnerstagmorgen den zweithöchsten 1-Tages Schneefall im April verzeichnete. Mit den heute Morgen gemessenen 37 cm Neuschnee hat die Station auch einen der höchsten 2-Tages Schneefälle im April registriert. Es handelt sich dabei um den 3. Rang. Höhere Neuschneesummen innerhalb von 2 Tagen wurden an dieser Station im April nur im Jahr 1975 mit 135 cm und im Jahre 1998 mit 136 cm gemessen.
Und dann kam die Nacht und der Morgen danach

MeteoSchweiz
Im Laufe der Nacht auf heute Freitag liessen die Niederschläge auch in den östlichsten Landesteilen allmählich nach, so dass es um Mitternacht mehrheitlich trocken war. Hinter dieser Kaltfront lockerte sich die Bewölkung zunehmend auf, so dass es in der Folge in den frühen Morgenstunden in den westlichen Landesteilen zu guter Abstrahlung und damit verbreitet zu Bodenfrost kam. Auch in den östlichen und südlichen Regionen sank die 5-cm Temperatur knapp in den Bereich des Gefrierpunktes.
Da die Grundschicht noch stark angefeuchtet war von den vergangenen Niederschlägen, bildetet sich in den Regionen, in denen der Himmel in der Nacht aufklarte, rasch eine ausgedehnte tiefe Hochnebeldecke, welche erst um die Mittagszeit wieder auflockerte.
Viel Sonnenschein in den Bergen

MeteoSchweiz
Mit der zunehmenden Abtrocknung der Atmosphäre konnte heute in den Alpen sowie über dem Jura viel Sonnenschein genossen werden. Es reichte in den Bergen vielerorts für 7 bis 10 Sonnenstunden. Viel frischer Neuschnee und purer Sonnenschein veranlasste viele Winterfreunde heute in die Berge zu fahren, was zu der folgenden Bild-Show führte:
Deutlich weniger Sonne gab es auf der Alpensüdseite. Dort begann der Tag zwar sonnig, im Laufe des Vormittags steuerte ein abgespaltenes Tief aus Südosten allerdings zunehmend dichtere Bewölkung zum Alpenraum. Mit 3 bis 5 Stunden Sonnenschein war man hier allerdings noch besser bedient mit der Sonne als in grossen Teilen des zentralen und östlichen Flachlands der Alpennordseite, wo sich wegen der zähen und tiefen Restbewölkung nur wenige Minuten die Sonne zeigte.

Foto: D. Gerstgrasser

D. Gerstgrasser
Auf der Alpennordseite reichte es heute meist nur für Höchstwerte zwischen 6 und 10 Grad, in den Alpentälern für 10 bis 13 Grad und im Süden für 13 bis 16 Grad.
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