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Wo und warum es wie viel geregnet hat

MeteoSchweiz-Blog | 30. Juni 2023
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Regen war vorhergesagt, Regen ist gekommen. Aber nicht überall ist der erwartete Regen gefallen. Was war da los?

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Wetterlage

Eingelagert in eine schwache bis mässige südwestliche Höhenströmung hat heute eine Kaltfront die Schweiz langsam überquert. Auf ihrer Vorderseite wurden bereits gestern Abend und in der Nacht auf heute teils niederschlagsintensive Gewitter ausgelöst. Dies vor allem in der westlichen Landeshälfte.

Teils intensiver Gewitterregen in der Westschweiz und in den Alpen

Gestern Abend und in der Nacht auf heute gingen in der westlichen Landeshälfte sowie in den Alpen teils kräftige Gewitterregen nieder. Dabei waren die Niederschlagsintensitäten teils sehr hoch. Im automatischen Messnetz von MeteoSchweiz wurden folgende Höchstwerte gemessen:

  • höchste Niederschlagsmenge über 10 Minuten: 22.4 mm in Genf
  • höchste Niederschlagsmenge über 60 Minuten: 35.9 mm in Prangins bei Nyon
  • höchste Niederschlagsmenge über 3 Stunden: 50.9 mm in Prangins bei Nyon

Warum blieb es in der Ostschweiz stellenweise trocken?

Bereits am Frühstückstisch musste sich der heutige Blogautor rechtfertigen, warum der Garten nach wie vor in staubtrockenem Zustand verharrte. Kurz nach dem Aufstehen war ihm der Grund dafür natürlich noch nicht klar.

Wie bei Fehlprognosen jedoch üblich, begaben wir uns in der Wetterzentrale auf Ursachensuche. Fündig wurden wir beim Betrachten der neuesten Höhenwetterkarten.

In der obigen Animation ist zu sehen, wie sich ein schmaler Höhentrog («U-förmiges Gebilde») der Schweiz nähert. Knapp westlich der Schweiz beginnt der südliche Teil des Troges abzutropfen. Dieser Prozess führt einerseits dazu, dass sich die Kaltfront kaum mehr ostwärts verlagert; andererseits entsteht über dem Golf von Genua ein eigenständiges Höhentief. Nördlich davon (also genau über der Schweiz) wird die eingelagerte Störung auseinandergerissen, was ihre Niederschlagsaktivität markant abschwächt.

Der beschriebene Abspaltungsprozess erfolgte etwa 100 bis 200 Kilometer weiter westlich als ursprünglich vorhergesagt. Deshalb konzentrierte sich die Hauptaktivität des Niederschlags auf die westliche Landeshälfte. Immerhin sind im Laufe des Freitags über der Ostschweiz einige tagesgangbedingte Regenschauer entstanden.

Das Auseinanderreisen der Störung während des Abtropfens vom Höhentief ist auch schön in der Animation des europäischen Satelliten- und Radarkomposits zu sehen:

Vorübergehende Niederschlagsbilanz

Trotzdem möchten wir zum Schluss eine schweizweite Bilanz des Niederschlags ziehen. Die Niederschlagssumme über die vergangenen 24 Stunden zeigt in Kombination aus den Radardaten mit den Messungen am Boden folgendes: