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Regen und Schnee: Bilanz und Ausblick

MeteoSchweiz-Blog | 13. Dezember 2023
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In den vergangenen drei Tagen gab es in weiten Teilen der Schweiz ergiebige Niederschläge. Wir ziehen heute Bilanz und schauen uns an, wie es mit dem Winterwetter weitergeht.

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Viel Wasser, hohe Schneefallgrenze

Von Sonntagabend bis Mittwochmittag sind in weiten Teilen des Wallis, am Alpennordhang sowie dem Jura entlang 70 bis 100 mm Niederschlag gefallen. Im Wallis an der Grenze zu Frankreich, sowie im Gebiet Les Diablerets wurden lokal Mengen von 150 bis 180 mm gemessen. Im westlichen und zentralen Mittelland lagen die Mengen bei 40 bis 70 mm.

Die Schneefallgrenze schwankte während dem Ereignis zwischen 1900 und 2400 Metern, einzig ganz im Osten und insbesondere in den inneralpinen Regionen lag sie zeitweise deutlich tiefer. In der Nacht auf Mittwoch ist die Schneefallgrenze aus Nordwesten auf 1200 bis 1400 Meter gesunken. Gleichzeitig schwächte sich die Niederschlagsintensität deutlich ab.

Damit ist das Ereignis aus meteorologischer Sicht abgeschlossen. Aus Sicht der Hydrologie und aus Sicht der Lawinenwarnung ist die Lage weiterhin heikel. Weitere Infos dazu sind bei unseren Kolleginnen und Kollegen vom BAFU und vom SLF, sowie über das Naturgefahrenportal des Bundes zu finden.

Bereits von Samstag auf Sonntag (9./10. Dezember 2023) gab es ein markanteres Niederschlagsereignis. Für die folgende klimatologische Einschätzung wurde dieses in die Analyse miteinbezogen.

Klimatologische Einschätzung

In den letzten 96 Stunden sind in weiten Teilen der West- und Zentralschweiz erhebliche Niederschlagsmengen gefallen. Insbesondere in der Vallée de Joux, im Val d’Illiez und in einem Streifen von den Waadtländer Alpen über das Greyerzerland bis in die Zentralschweiz fiel verbreitet über 150 mm Niederschlag.

In Adelboden wurden 120.7 mm Niederschlag gemessen. Dies entspricht einem Ereignis, das nur alle 10 bis 25 Jahre zu erwarten ist. Aber auch in Baulmes, L’Auberson, La Dôle, Morgins, Gsteig/Gstaad und Sierre fielen Mengen, die statistisch nur alle 5-10 Jahre vorkommen. Zahlreiche weitere Stationen im westlichen Jura und am Alpennordhang sowie im Wallis registrierten Mengen, die einem 3-8 jährlichen Ereignis entsprechen. In diesen Regionen fiel zum Teil der gesamte Monatsniederschlag, der normalerweise im Dezember zu erwarten ist, so z.B. in Visp (148% des Monatsniederschlags), Adelboden (115%), Brienz (110%) oder in Fribourg (103%).

Wie geht es weiter?

Mit einer Winddrehung auf Nordwest bis West gelangt bis am Freitagmorgen weiterhin feuchte, aber deutlich kältere Luft zur Alpennordseite und zu den Alpen. Im Zeitraum von Mittwochmittag bis Freitagmorgen werden am Alpennordhang oberhalb von 1200 Metern 10 bis 30 cm und oberhalb von 1500 Metern 25 bis 50 cm Neuschnee erwartet. Dieses Ereignis ist mit einer Schneewarnung der Stufe 2 bewarnt.

Die Schneefallgrenze sinkt bis Mittwochabend gegen 1000 Meter, ab Donnerstagabend befindet sie sich zwischen 700 und 900 Metern.

Nach dem Schnee das Hoch

Am Freitagvormittag endet der Niederschlag. Im Tagesverlauf macht sich aus Westen allmählich Hochdruckeinfluss bemerkbar und die Luftmasse beginnt abzutrocknen. Ab Samstag ist das Hoch wetterbestimmend. In den Bergen erwarten wir viel Sonne bei zunehmend milden Temperaturen und sehr trockener Luft. Über dem Flachland hingegen dürfte sich recht verbreitet und zunehmend zäher Nebel und Hochnebel ausbreiten.