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Ein seltener Nebeltag und eine heikle Wetterlage am Freitagmorgen

MeteoSchweiz-Blog | 07. Dezember 2023
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Nebel und Hochnebel waren in den letzten Wochen seltene Gäste, wir haben dazu Zahlen ausgewertet. Die Nebelarmut geht weiter, da die dynamische Wetterlage bestehen bleibt. Am Freitagmorgen könnte diese stellenweise für gefrierenden Regen sorgen.

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Wetterlage

In der Nacht auf heute hat ein Zwischenhoch die Luftmasse von oben her abgetrocknet. Dabei ist an den Bergstationen die relative Luftfeuchtigkeit teilweise unter 10 Prozent gesunken. Der Kommentar vom heutigen Frühdienstmeteorologen dazu: «Alles Gute kommt von oben.» Wir kommen später noch einmal darauf zurück.

Über dem Flachland blieb, wie üblich zu dieser Jahreszeit, ein feuchter Kaltluftsee in Form von Nebel und tiefem Hochnebel liegen. Dieser hatte eine Obergrenze im Bereich von 800 bis 1000 Metern und war gebietsweise zäh.

Dynamische Wetterlage = wenig Nebel

Freunde von Nebel und Hochnebel hatten es im aktuellen Winterhalbjahr bisher schwer. Seit Mitte Oktober herrscht durchwegs eine dynamische Wetterlage. Diese ist für die Nebel- und Hochnebelbildung aus verschiedenen Gründen äusserst ungünstig.

Einzig während der Phasen mit einem Zwischenhoch besteht eine Chance auf Nebel oder Hochnebel. Dies aber auch nur, wenn das Timing perfekt ist und die Wolken bereits in der Nacht abziehen und der Wind abstellt. In der Nacht auf heute war das der Fall. Vielerorts hat sich der Nebel bei negativen Temperaturen gebildet. In diesem Fall sprechen wir von gefrierendem Nebel.

Für den November 2023 zeigt die Statistik für den Flughafen Zürich-Kloten nur einen einzigen Nebeltag. Somit ist das seit Beginn der Beobachtungsreihe im Jahr 1958 zusammen mit dem November 2007 der tiefste Wert. Für einen Nebeltag gilt folgende Definition: wenn an mindestens einem der drei Klima-Bobachtungstermine (Morgen, Mittag, Abend) Nebel beobachtet wurde, zählt der Tag als Nebeltag.

Gefrierender Regen am Freitagmorgen?

Die dynamische Wetterlage geht auch in den kommenden Tagen weiter. Bereits morgen früh erfasst uns aus Westen das nächste Frontensystem. Dabei gelangt in einem Höhenband zwischen 1000 und 2500 Metern vorübergehend sehr milde Luft zu uns. Darunter wird der Kaltluftsee nicht überall ausgeräumt. Insbesondere im zentralen und östlichen Mittelland besteht von den Morgenstunden bis etwa Mitte Vormittag die Gefahr von gefrierendem Regen. Es lohnt sich also morgen die Wetterlage aufmerksam zu verfolgen. Damit ist nun auch klar: Nicht alles Gute kommt von oben…

Weitere Ausführungen zum Thema gefrierender Regen finden Sie in unserm Blogbeitrag «Warme Nase bestimmt über Schnee oder Regen».