Inhaltsbereich
Turbulentes Adventsfinale
Nach einer fünftägigen hochdruckbestimmten Verschnaufpause gibt der Advent sprichwörtlich noch einmal Gas. Wir blicken voraus bis Heiligabend.
Wetter
Nach einer fünftägigen hochdruckbestimmten Verschnaufpause gibt der Advent sprichwörtlich noch einmal Gas. Wir blicken voraus bis Heiligabend.
Zwischen einem kräftigen Hoch über dem Atlantik und mehreren Tiefdruckgebieten im Nordmeer bzw. Skandinavien etabliert sich eine Nordwestströmung.
Der Mittwoch dient gewissermassen zum Warmlaufen. Bereits in der ersten Tageshälfte zieht eine Okklusion unter Abschwächung zum Alpennordhang und löst etwas Niederschlag aus, der unterhalb von 800 bis 1000 Metern in Form von Regen den Boden erreicht. Aber keine Sorge, es kommt noch mehr.
Im Verlauf des Donnerstags nimmt die Nordwestströmung markant zu und erreicht in Berglagen gegen Abend Sturmstärke. Im Tagesverlauf setzen aus Norden Niederschläge ein. In der etwas milderen Luft steigt die Schneefallgrenze nördlich der Alpen in mittlere Lagen um 1400 Meter an. Inneralpin kann sich die mildere Luft nicht durchsetzen, so dass es je nach Niederschlagsintensität auf 600 bis 1000 Meter hinab schneit.
Der Freitag markiert sowohl wind- als auch niederschlagstechnisch den Höhepunkt. Die Schweiz liegt knapp auf der warmen Seite des von Südgrönland bis Südosteuropa reichenden Jetstreams, der sich unter Abschwächung im Tagesverlauf etwas nach Osten verschiebt.
Insbesondere an den Alpen fällt anhaltender und vor allem in den zentralen und östlichen Landesteilen ergiebiger Niederschlag. Aufgrund der stürmischen Höhenströmung wird der Niederschlag weit in die inneralpinen Regionen und teils auf die Alpensüdseite verfrachtet. Sonnenhungrigen Leserinnen und Lesern sei an dieser Stelle das Südtessin an’s Herz gelegt: Bei rund 15 Grad pfeifft Ihnen dort der teils kräftige Nordwind um die Nase.
Allen Hoffnungen auf «Weisse Weihnachen» im Flachland müssen wir einen herben Dämpfer verpassen: Die zugeführte Luft stammt aus dem Atlantik und die Schneefallgrenze liegt nördlich der Alpen voraussichtlich zwischen 1000 und 1400 Metern.
In den Alpen sieht die Angelegenheit mit den aktuell vorliegenden Prognoseunterlagen deutlich spannender aus: Mit Niederschlagsabkühlung fällt Schnee bis auf die Talböden, besonders in Mittelbünden. Hingegen dürfte in den äusseren Alpentälern dieser Effekt Mühe haben.
Der Wind bleibt auch am Freitag ein Thema: In erhöhten Lagen weht stürmischer Nordwestwind, in den Niederungen weht starker Westwind. Nicht unerwähnt sei an dieser Stelle der Westföhn, der an den prädestinierten Regionen entlang der Voralpen für sehr milde Verhältnisse mit Tageshöchstwerten um 15 Grad sorgen wird.
Am Samstag verlagert sich der Jetstream weiter ostwärts. Damit schwächt sich in der Schweiz die Höhenströmung etwas ab und auch die Feuchtezufuhr lässt im Tagesverlauf langsam nach. Aber voraussichtlich erst in den Abendstunden wird es auch entlang der zentralen und östlichen Alpen trocken.
An Heiligabend beruhigt sich das Wetter: Die Schweiz gelangt im Bodenfeld an den Ostrand eines Hochs mit Schwerpunkt über den Azoren, in der Höhe bleibt das Strömungsfeld noch zyklonal und damit hebungsträchtig. Gegenüber den Vortagen stellt sich «ruhiges» Wetter mit gelegentlichen und weitaus schwächeren Niederschlägen ein. Die Schneefallgrenze verbleibt in mittleren Höhenlagen.