Typische Jahresverläufe
Die Neigung der Erdachse gegenüber der Umlaufbahn um die Sonne führt dazu, dass die Erde im Jahresverlauf aus unterschiedlichen Winkeln bestrahlt wird. Je nach Entfernung vom Äquator zeigen sich dadurch mehr oder weniger ausgeprägte Unterschiede der Jahreszeiten. In der Schweiz treten deutliche saisonale Unterschiede auf. Die Tageslänge und die maximal mögliche Sonnenscheindauer an einem Ort variieren, und deshalb schwankt auch die Temperatur im Jahresverlauf. Beim Niederschlag sind die vorherrschenden Wetterlagen und die Alpen als Klimaschranke ausschlaggebend.
Hier werden die für die Schweiz typischen Jahresverläufe von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer allgemein beschrieben.
Temperatur
Die tiefsten Temperaturen treten in der Regel überall in der Schweiz zwischen Dezember und Februar auf. An den meisten Messstandorten ist normalerweise der Januar der kälteste Monat des Jahres. Im Winter ist die Variabilität bei der Temperatur am grössten. Dies trifft sowohl auf die Tageswerte wie auch auf die Schwankungen von Jahr zu Jahr bezogen auf die Monatsmitteltemperaturen von Januar bis Februar zu. Grund dafür ist das abwechslungsreiche Winterwetter.
Die höchsten Temperaturen werden in der Schweiz meist zwischen Juni und August registriert, wobei der Juli in der Regel der wärmste Monat des Jahres ist. Im Juli und August sind in tieferen Lagen Tagesmittel von 25 °C oder mehr möglich.
Sonnenscheindauer
Der Jahresgang der Sonnenscheindauer wird nicht nur von der Sonneneinstrahlung, sondern auch von der Bewölkung beeinflusst, welche die Sonnenscheindauer verkürzen kann. Im Winter liegt im Mittelland häufig Nebel oder Hochnebel. Deshalb ist die Sonnenscheindauer dort während der kalten Jahreszeit besonders kurz. Die anderen Regionen der Schweiz sind davon weniger stark betroffen.
Am meisten Sonnenstunden werden schweizweit in der Regel zwischen Juni und Juli gemessen. Im August machen sich bereits die kürzeren Tage bemerkbar. Entlang des Alpenhauptkamms entstehen während der Sommermonate häufig Quell- und Gewitterwolken, was dort die Sonnenscheindauer reduziert. Die inneralpinen Trockentäler sind ganzjährig sonnenverwöhnt.
Niederschlag
Auch beim Niederschlag gibt es einen ausgeprägten Jahresverlauf. An vielen Orten der Schweiz fällt im Sommer mehr Niederschlag als im Winter. Ursache hierfür ist, dass warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann. Das begünstigt die Entstehung von Gewittern und führt zu Starkregen. Es gibt jedoch regionale Unterschiede: Auf der Alpennordseite fallen die grössten Niederschlagsmengen normalerweise in den Sommermonaten. Auf der Alpensüdseite treten die Niederschlagsmaxima im Mittel eher im Frühling und Herbst auf. Die monatlichen Abweichungen von den Durchschnittswerten können jedoch in der ganzen Schweiz so gross sein, dass Maximum und Minimum der Monatsniederschläge je nach Jahr in unterschiedlichen Monaten registriert werden.
Jahresverlauf der Messgrössen für jede Postleitzahl
Der Klima-Monitor zeigt, wie sich Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer im Jahresverlauf über die vergangenen 24 Monate verhalten, im Vergleich zur Norm 1991-2020 an Postleitzahlen in der Schweiz.