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Schnee

Schnee ist eine besonders bedeutende Form von Niederschlag in der Schweiz. In tiefen Lagen fällt Schnee seltener als in den Bergen fällt, und je nach Region sind die Auswirkungen unterschiedlich – von Strassenglätte im Flachland bis hin zu Lawinen im Gebirge.

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Schnee ist eine feste Form von Niederschlag. Er besteht aus sechseckigen Eiskristallen, deren Form je nach den Wetterverhältnissen variiert. Wie sich die unterschiedlichen Eiskristalle bilden, hängt vor allem von der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur ab. Je nach Kombinationen der beiden Parameter entstehen Eiskristalle in Form von Stäbchen, Plättchen, Flocken mit sechs Armen, die kleinen Dachziegeln ähneln, oder dendritische Formen (Sterne).

Einfluss der atmosphärischen Verhältnisse auf die Eiskristalle

Kaum hat sich ein Eiskristall gebildet und ist ausreichend gross und schwer, fällt er langsam Richtung Erdoberfläche, zu Beginn mit einer Geschwindigkeit von wenigen Zentimetern pro Sekunde. Auf seiner langen Reise in Richtung Boden trifft der Kristall auf andere Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse als jene, die zum Zeitpunkt seiner Entstehung herrschten. Das führt dazu, dass er sich verändert.

Schneefälle treten bei negativen oder leicht positiven Temperaturen am Boden auf. Die Temperatur der Luft und der Bodenoberfläche sowie die Niederschlagsintensität beeinflussen, wie lange sich Schnee am Boden hält und wie hoch die Schneedecke wird. Je tiefer die Temperatur ist, desto leichter ist der Schnee und desto höher ist der Luftanteil der Schneedecke. Umgekehrt ist der Schnee kompakter und der Wassergehalt der Schneedecke höher, je höher die Temperatur ist.

Fällt der Schnee durch Luft mit einer positiven Temperatur, beginnt er zu schmelzen. Da die Flocken nicht alle mit derselben Geschwindigkeit schmelzen, gibt es eine Übergangszone zwischen Schnee und Regen. Die Höhe, auf der der Niederschlag zu je 50 Prozent aus Regen und Schnee besteht, wird im Wetterbericht Schneefallgrenze genannt.

Schneedeckenmessungen

An bestimmten Stationen des Messnetzes von MeteoSchweiz werden manuelle Messungen der Schneehöhe durchgeführt. Sie erfolgen morgens um 6 Uhr UTC (7 Uhr Ortszeit in der Winterzeit, 8 Uhr Ortszeit in der Sommerzeit). Gemessen wird die Gesamthöhe der Schneedecke sowie die Höhe des in den letzten 24 Stunden (von 6 Uhr bis 6 Uhr UTC) gefallenen Neuschnees.

Die Alpen blockieren oft den Niederschlag. Wenn zum Beispiel die Höhenströmung nach Norden gerichtet ist, kann es in den Bergen auf der Alpennordseite zu starken Schneefällen kommen, mit rekordhohen Schneemengen, die im Winter oder am Frühlinganfang gemessen werden. Die grössten Schneehöhen werden in der Regel zwischen März und Mai erreicht, je nach Jahr und Höhenlage.

Einfluss der Erderwärmung

Auch wenn es immer noch Phasen mit starken Schneefälle gibt, hat der Anstieg der Durchschnittstemperatur in der Schweiz merklichen Einfluss auf den Schneefall, vor allem in tiefen Lagen. Dies zeigen die Klimaindikatoren zu Neuschneeschneetagen und zur Anzahl der Tage mit Schneedecke.

Warnungen vor Starkschneefällen

Werden Schneefälle prognostiziert, werden Gefahrenwarnungen der Stufe 2 bis 5 je nach den erwarteten Mengen ausgegeben. Für die Berge (oberhalb von 800 m auf der Alpennordseite und oberhalb von 1600 m auf der Alpensüdseite) gelten höhere Warnschwellenwerte, da Schneefälle dort häufiger und ergiebiger auftreten als im Flachland. Für die tiefen Lagen liegen die Schwellenwerte für die Deutschschweiz und die Region Freiburg etwas höher, da es dort öfter zu Schneefällen bis ins Flachland kommt als im restlichen Teil des Landes. Liegen die erwarteten Schneemengen unterhalb des Warnschwellenwertes der Stufe 2 für Schneefälle, werden Warnungen der Stufe 2 für Strassenglätte ausgegeben. Wird vor Starkschneefällen oder Strassenglätte gewarnt, ist es wichtig, die Verhaltensempfehlungen zu befolgen.