Der Betrieb von Wettersatelliten ist äusserst aufwändig und mit sehr hohen Kosten verbunden. 1986 haben sich deshalb 18 europäische Länder zusammengetan und die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT) mit Sitz in Darmstadt, Deutschland, gegründet. Mittlerweile ist EUMETSAT eine operationelle Agentur mit 30 Mitgliedsländern. Als Mitgliedstaat von EUMETSAT kann die Schweiz zu 100% vom Nutzen profitieren, muss aber nur gut 3.6% der Kosten tragen. Dies zeigt, wie wichtig die technische und wissenschaftliche Kooperation ist. MeteoSchweiz vertritt die nationalen Interessen der Schweiz in dieser zwischenstaatlichen Organisation.
Die Aufgaben von EUMETSAT umfassen den Betrieb meteorologischer Satelliten sowie die Bereitstellung der Beobachtungsdaten und der damit verbundenen Dienste für alle Mitglieder. Die Organisation ist zudem bemüht, neue Anwendungen von Wettersatelliten zu erforschen und die entsprechenden Kapazitäten auszubauen. Bei der Entwicklung und Konstruktion neuer Satelliten und neuer Messsysteme ist EUMETSAT auf die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Institutionen angewiesen. So arbeitet sie zum Beispiel für die Satellitenkonstruktion intensiv mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zusammen.
Die Anforderung der Mitgliedstaaten an die Satellitenbeobachtung variieren von Land zu Land. Für die Ausführung ihrer hoheitlichen Aufgaben sind nationale Wetterdienste in erster Linie auf möglichst lückenlose Datenflüsse angewiesen. Diese Kontinuität ist auch Grundvoraussetzung für die satellitengestützte Klimaforschung. Für die Klimaforschung haben Satellitendaten stark an Bedeutung gewonnen. Deshalb wird die Archivierung langjähriger relevanter Satellitendaten durch EUMETSAT immer wichtiger.
Um die aufwändig gewonnenen Satellitendaten noch effektiver zu nutzen, koordiniert EUMETSAT unter anderem die sogenannten Satellite Application Facilities (SAF). Nationale Wetterdienste stellen als Kompetenzzentren ihre Expertise in der Verarbeitung der Satellitendaten zur Verfügung. MeteoSchweiz beteiligt sich im Bereich der Klimabeobachtung an der Satellite Application Facility on Climate Monitoring (CM SAF).