Inhaltsbereich

Wind

Der Wind ist einer der wichtigsten Parameter in der Meteorologie. Seine Richtung hängt von der atmosphärischen Zirkulation ab. Je nach Richtung trägt er unterschiedliche Namen. In der Schweiz herrschen drei Arten von Wind vor: Westwind, Bise und Föhn im Fokus.

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer BundesbehördenAlle Schweizer Bundesbehörden

Wind wird als Verschiebung einer Luftmasse definiert. Sie kann horizontal oder vertikal erfolgen. In der Meteorologie spricht man bei Wind meist von einer horizontalen Bewegung. Um den (horizontalen) Wind zu beschreiben, werden zwei Parameter gemessen: die Richtung und die Geschwindigkeit. Die Richtung, die in Grad (1 bis 360°) oder mit der Himmelsrichtung angegeben wird, zeigt an, woher der Wind kommt. Beispielsweise weht ein Westwind (270°) von West nach Ost. Die Windgeschwindigkeit wird in Kilometer pro Stunde (km/h), in Knoten (kn) oder in Beaufort (Bf) angegeben.

Windmessung

Die Stationen des automatischen Messnetzes von MeteoSchweiz messen die durchschnittliche Windgeschwindigkeit sowie die Böengeschwindigkeit. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit wird über einen Zeitraum von 10 Minuten berechnet. Während dieser 10 Minuten wird auch die in 1 Sekunde gemessene maximale Böe erfasst.

Gefahrenwarnungen

Wird prognostiziert, dass Windböen 70 km/h im Flachland beziehungsweise 100 km/h in den Bergen überschreiten, werden Gefahrenwarnungen der Stufe 2 bis 5 ausgegeben, abhängig von der Intensität des Ereignisses.

Was den Wind beeinflusst

Windrichtung und -stärke hängen in erster Linie von der Position der Tief- und der Hochdruckgebiete ab (synoptische Zirkulation). In der Schweiz werden Windrichtung und -stärke zudem stark von der Topografie beeinflusst, vor allem in den Alpen. Es treten hauptsächlich drei Windarten auf: Westwind, Bise und Föhn.

Der Westwind ist der in der Schweiz vorherrschende Wind. Es handelt sich um den am häufigsten wehenden Wind. Er bläst bei der klassischen Westwindlage mit einer Westströmung über dem Atlantik zwischen dem Hochdruckgebiet der Azoren und dem Tief von Island. Westwind trägt milde und feuchte Luft vom Atlantik in die Schweiz.

Joran und Scirocco

Je nach Position des Hoch- und des Tiefdruckgebiets kann der Wind mehr in eine nordwestliche bis nördliche Richtung drehen. In diesem Fall ist die Luft kälter und weniger feucht. Zieht eine Kaltfront bei einer Nordwestströmung durch, sinkt die kalte Luft entlang der Hänge des Jurasüdfusses ab und erzeugt zum Teil starke Böen. Dieser Nordwestwind wird als Joran bezeichnet.

Umgekehrt kann die Strömung mehr in eine südwestliche bis südliche Richtung drehen. In diesem Fall ist die Luft feuchter und milder. Dreht die Strömung mehr Richtung Süden, weht im Tessin manchmal der Scirocco. Mit diesem warmen Wind sind starke Niederschläge verbunden, die sich vom Mittelmeer aus aufbauen.

Süd- und Nordföhn

Dreht die Strömung in eine südliche Richtung, entsteht dadurch in den Alpentälern der Alpennordseite Südföhn. Umgekehrt bläst der Nordföhn in den Alpentälern der Alpensüdseite, wenn sich die Strömung gegen Norden richtet. Der Föhn ist ein warmer und trockener Wind.

Manchmal entfernen sich die Mittelpunkte von Hoch- und Tiefdruckgebieten von ihrer üblichen Position und verlagern sich in andere Regionen. Bilden sich ein Hochdruckgebiet über Nordeuropa und ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer, kehrt sich die vorherrschende Westströmung um und der Wind dreht in der Schweiz nach Osten. Man spricht dann von einer Bise. Die Bise ist ein trockener und kalter Wind, vor allem im Winter.