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Westwindlage

Westwindlagen zeichnen sich durch unbeständiges Wetter in West- und Mitteleuropa aus. Warm- und Kaltfronten ziehen über die Schweiz. Auf Stürme und Niederschläge folgen kurze Aufhellungen, bevor erneut Niederschlag einsetzt.

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Der Atlantik bestimmt das Klima der Schweiz und von ganz Mittel- und Nordeuropa. Die Schweiz befindet sich in der Westwindzone, weshalb die meiste Zeit des Jahres feucht-mildeLuftmassen aus westlichen Richtungen zur Schweiz gelangen. Bei einer Westwindlage fliesst feuchte Luft in einer westlichen Höhenströmung vom Atlantik gegen Europa. Eingelagert in dieser Westströmung ziehen mit einem Tiefdruckgebiet verbundene Polarfrontwellen im zeitlichen Abstand von ein bis zwei Tagen über Mitteleuropa hinweg. Westwindlagen können mehrere Tage, bisweilen sogar über eine Woche andauern. Sie stellen sich vor allem von Herbst bis Frühling ein. Die Wetteraktivität ist auf der Alpennordseite erheblich grösser als aufder Südseite.

Satellitenbild, das eine spiralförmige Wolkenschicht über der Nordsee zeigt.
Das Satellitenbild zeigt eine voll entwickelte Polarfrontwelle über Westeuropa (31. Januar 2018). An der Warmfront haben sich in der über die schwerere Kaltluft aufgleitenden Warmluft ausgedehnte Wolkenmassen gebildet, die weite Teile der Nordsee überdecken. Das Gebiet vor der Warmfront wird als Aufzugsgebiet bezeichnet, da mit der Annäherung der Warmfront immer dichter werdende Wolkenfelder am Himmel aufziehen. (© MeteoSchweiz)

Wechselhaftes Westwindwetter

Bei einer Westwindlage führt der Durchzug eines Frontensystems mit Warm- und Kaltfront zu wechselhaftem Wetter. Zuerst ziehen Wolken auf, bevor mit dem Durchzug der Warmfront Niederschlag einsetzt. Im Winter kann das im Mittelland zu starkem Schneefall führen. Später, wenn der Warmsektor (Zone zwischen Warmfront und Kaltfront) durchzieht, lockert sich die Bewölkung mit zunehmendemAbstand vom Tiefdruckzentrum immer weiter auf. Auch eine Kaltfront kündet sich mit Wolken an, doch ist das Wolkenband im Vergleich zur Warmfront bedeutend schmaler. Im Sommer bilden sich an einer Kaltfront meist Gewitterwolken, im Winter ist dies die Ausnahme. Auf der Rückseite einer Kaltfront bilden sich in der frischen Polarluft vor allem tagsüber Quellwolken und es kann zu einer markten Abkühlung kommen.

Illustration, die den Durchzug von Warm- und Kaltfront in sieben Phasen darstellt.
Durchzug eines typischen Frontensystems mit Warm- und Kaltfront und den dazugehörenden Niederschlagszonen. (© MeteoSchweiz)

Winterstürme

Bei einer dynamischen Westströmung können Tiefdruckgebiete, die sich über Nordeuropa bilden, manchmal starke Winde über der Schweiz erzeugen. Man spricht dann von einem Wintersturm. In solchen Lagen werden Warnungen vor stürmischen Winden herausgegeben.