Im Sommer trocken, im Winter feucht und kalt
Im Sommer ist die von Osten herbeiströmende kontinentale Luft relativ trocken. Im gesamten Land herrscht sonniges Wetter bei für die Jahreszeit üblichen Temperaturen. Im Winter ist die Temperatur der herbeiströmenden Luft oft tiefer und die relative Luftfeuchtigkeit deutlich höher, wenn die Bise auftritt. Die vertikale Mächtigkeit dieser Schicht aus kühler oder kalter Luft mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt beträgt zwischen 500 und 2000 m. Aufgrund der Subsidenz (Absinken der Luft unter Einfluss eines Hochdruckgebiets) befindet sich darüber warme und trockene Luft. Diese zwei Luftmassen sind durch eine Inversionsschicht getrennt, die von geringer Mächtigkeit, aber dennoch ausgeprägt ist. In einer Inversionsschicht steigt die Temperatur mit zunehmender Höhe, anstatt zu sinken und blockiert so den vertikalen Luftaustausch. Sie tritt in Hochdruckgebieten auf, in denen die Luft grossräumig absinkt und sich erwärmt. Dadurch trocknet die Luft ab und die Wolken lösen sich auf. Darunter kondensiert die kalte Luft zu Nebel.
Im Falle einer Bisenlage führt die Bisenströmung zu einer Durchmischung der Luftmasse unterhalb der Inversion. Dies führt zu einem höher gelegenen Kondensationslevel und der Entstehung von Hochnebel (tiefe Schichtwolke, Stratus). Die Obergrenze dieser Wolke befindet sich auf der Höhe der Unterseite der Inversionsschicht und zeigt einen Zusammenhang mit der Bisenstärke. Schwache Bise bedeutet also eine tiefere Wolkenobergrenze, als bei einer starken Bise. Die Höhe der Wolkenuntergrenze hängt vom Feuchtigkeitsgehalt der Luft ab. Bei zügiger Bise und wenig Feuchtigkeit können sich auch anstatt einer geschlossenen Wolkendecke, aufgelockerte Wolkenbänder oder Wolkenstrassen bilden.