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Inversion

Der Begriff Inversion stammt vom lateinischen «inversio» und bedeutet Umkehrung. In der Meteorologie wird damit meist eine Temperaturinversion beschrieben, also eine Umkehrung der normalen Temperaturverhältnisse.

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Normalerweise nimmt die Temperatur mit zunehmender Höhe ab. Während einer Inversionslage nimmt hingegen die Temperatur in einer bestimmten Schicht der unteren Troposphäre mit der Höhe zu. Das heisst, tiefere Luftschichten sind kälter als höhere.

Illustrationen des Verlaufs von Temperatur und Feuchte sowie der eingeschränkten Luftdurchmischung bei Inversion.
Schematische Darstellung einer Inversion. Links: In rot ist der Verlauf der Temperatur dargestellt, in grün der Verlauf der Feuchte (Taupunkt). Unterhalb der Inversion sammelt sich die Feuchtigkeit. Liegen die Taupunkt- und Temperaturkurven übereinander, so herrscht Sättigung und es bildet sich Hochnebel. Rechts: In der gesättigten Schicht liegt der Hochnebel (Stratus), vom Boden bis zur Obergrenze des Hochnebels ist die Luft durchmischt. (© Flugwetter von K.H. Hack)

Schlechte Luftqualität während Inversionslagen

Eine Inversionsschicht wirkt wie ein Deckel auf einem Kochtopf und verhindert den vertikalen Austausch der Luftmassen. Damit werden die in Bodennähe ausgestossenen Schadstoffe nicht mehr über ein grosses Luftvolumen verteilt und damit verdünnt, sondern sie sammeln sich innerhalb einer meist nur wenige hundert Meter dicken Luftschicht an.

Bild einer Inversionslage, das Flachland ist unter dem dichten Dunst nicht mehr zu erkennen.
Inversionslage über der Zentralschweiz, darüber herrscht Föhneinfluss. Unterhalb von 700 m ü. M. liegt kein Nebel, doch dichter Dunst mit schlechter Luftqualität (21. November 2014). (© D. Gerstgrasser)

Die Luftqualität ist besonders schlecht bei Hochdrucklagen, bei denen die Inversion deutlich unter 1000 Meter sinkt. Hält diese Wetterlage mehrere Wochen an, kann die Belastung mit Schadstoffen (vor allem Feinstaub, PM10) ein extremes Mass annehmen. Interessant ist auch, dass die Feinstaubbelastung bei Wetterlagen mit starken Inversionen und eher wenig Nebel oder Hochnebel auf hohe Werte steigen kann. Die Sonnenstrahlung löst dabei photochemische Prozesse aus, welche die Schadstoffbelastung zusätzlich erhöhen.

Anders als bei hohen Ozonwerten im Sommer beschränkt sich die Schadstoffbelastung auf tiefe Lagen. Oberhalb der Inversion ist die Luft nicht nur trocken und mild, sondern auch sehr sauber.

Daten zur Luftqualität

Daten zur Luftqualität sind bei den kantonalen Umweltämtern verfügbar. MeteoSchweiz erstellt im Winterhalbjahr für einige Kantone Inversionsprognosen. Für die Zentral- und Ostschweiz sind diese Prognosen vom 1. November bis 31. März bei Ostluft.