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Extremniederschläge

Projekt

Extreme Niederschläge haben in den vergangenen Jahren in der Schweiz aussergewöhnliche Hochwasserereignisse mit grossen Schäden verursacht. Für die Naturgefahrenprävention werden Statistiken von extremen Niederschlagsereignissen benötigt. Das veraltete Nachschlagewerk für Wiederkehrwerte von solchen Ereignissen wird im Projekt «Extremniederschläge» aktualisiert.

Projektanfang01.05.2013
Projektende31.07.2015
RegionNational
StatusAbgeschlossene Projekte
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In der Hydrologie, der Gefahrenprävention und im Ingenieurwesen werden die «Blauen Bände» bzw. «Röthlisberger-Ordner» als Nachschlagwerk für Wiederkehrwerte von seltenen Ereignissen verwendet. Die «Blauen Bände» enthalten aber veraltete Daten. Zudem entsprechen die statistischen Methoden weder dem heutigen Wissensstand noch den technischen Möglichkeiten. Deshalb haben das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und die MeteoSchweiz das Gemeinschaftsprojekt «Extremniederschläge» lanciert.

Projektziel

Das Ziel des Projekts ist es, der Öffentlichkeit Statistiken von extremen Niederschlagsereignissen auf einer Internet-Plattform zur Verfügung zu stellen. Das Projekt dauert von 2013 bis 2015. In dieser Zeit werden die klimatologischen Datengrundlagen aufgearbeitet und die statistischen Methoden implementiert und weiterentwickelt.

Massnahmen und Meilensteine

1. Datengrundlage:
Als Datengrundlage stehen Niederschlagsdaten in verschiedenen Beobachtungsabständen (10 Minuten, 1 Stunde, 1 Tag sowie Mehrfache davon) zur Verfügung. Während des Projektes wird abgeschätzt, welche zeitlichen Auflösungen über welche Zeitfenster (1864 bis heute, 1901 bis heute, 1961 bis heute) wie verwendet werden können.

2. Inhalt:
Das Projekt stellt verschiedene Extremwertanalysen an Stationen zur Verfügung – von einfachen Wiederkehrwert-Diagrammen bis zu Niederschlag-Intensitäts-Kurven. Dazu werden statistische Methoden implementiert und weiterentwickelt. Dies erlaubt die Schätzung der Vertrauensintervalle, die in den «Blauen Bänden» nicht angegeben werden. Dies ist deshalb wichtig, weil in der Extremwertstatistik die Vertrauensintervalle ‒ besonders bei hohen Wiederkehrperioden ‒ meistens sehr gross sind.

3. Form:
Das Ziel ist es, in intensivem Austausch mit den Anwendern, ein ausbaufähiges Webportal zu gestalten. Dieses Webportal wird die «Blauen Bände» ersetzen und problemlos regelmässig aktualisiert werden können.

4. Langfristige Planung:
Mit diesem zweijährigen Projekt können nur die elementarsten Bedürfnisse der Anwender abgedeckt werden. Bestandteil des Projekts ist aber auch ein Konzept für die nachhaltige Weiterführung und Erweiterung des Webportals. Neben Kundenbetreuung und Unterhalt werden neue Formen der Extremwertanalysen angedacht. Von besonderem Interesse ist die Regionalisierung der Resultate für beliebige Punkte in der Schweiz und die Entwicklung von Extremwertstatistiken für Flächensummen (z. B. von Einzugsgebieten).