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Klima CH2025

Projekt

Das Ziel des Projekts Klima CH2025 ist die Erarbeitung, Aufdatierung und Bereitstellung der physikalischen Grundlagen des Klimawandels in der Schweiz. Die Informationen verknüpfen die vergangene Entwicklung aus Beobachtungen mit den zu erwartenden Veränderungen aus Klimaszenarien. Der Fokus wird auf die Veränderungen von Klimaextremen sowie deren Prozessen gelegt.

Projektanfang01.01.2023
Projektende31.12.2025
RegionNational
StatusAktuelle Projekte
  • Klima

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Aktuelle nationale Klimaszenarien sind eine wichtige Grundlage für den öffentlichen und privaten Sektor, um Anpassungs- und Mitigationsmassnahmen zu planen und zu gestalten. Regionale oder lokale Abschätzungen des zukünftigen Klimawandels sind daher eine wichtige Klimadienstleistung.

Das Projekt «Klima CH2025» basiert auf dem Mandat des Bundesrats an das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, im Rahmen der Anpassungsstrategie des Bundes regelmässig aktualisierte Klimaszenarien bereitzustellen. Die Klimaszenarien werden gemeinsam mit dem Hauptpartner ETH Zürich sowie weiteren Institutionen unter dem Dach des National Centre for Climate Services (NCCS) erarbeitet.

Ausgangslage

Im Jahr 2018 wurde die heute gültige Ausgabe der Schweizer Klimaszenarien CH2018 veröffentlicht. Diese Szenarien zeigen, dass mit fortschreitendem Klimawandel ein weiterer Anstieg der Mitteltemperaturen erwartet wird. Die Auswirkungen des Klimawandels in der Schweiz können in vier Kernaussagen zusammengefasst werden: mehr Hitzeextreme, mehr Niederschlagsextreme, trockenere Sommer und schneeärmere Winter. Das Ausmass dieser Veränderungen hängt stark von der angenommenen künftigen Entwicklung des Treibhausgasausstosses ab.

Seit der Veröffentlichung der CH2018-Szenarien haben sich sowohl die Wissenschaft, als auch die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer weiterentwickelt. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, wie sie im jüngsten IPCC-Bericht (AR6) dokumentiert sind, wurden veröffentlicht, und neue hochauflösende und konvektionserlaubende Klimamodelle wurden entwickelt. Dank dem kontinuierlichen Einbeziehen der Nutzerinnen und Nutzer in die Gestaltung der Szenarien konnten MeteoSchweiz und die ETH ein detailliertes Bild der Anforderungen an die zukünftigen Klima- und Klimaänderungsinformationen gewinnen.

Ziele von Klima CH2025

In dem im März 2023 gestarteten Projekt Klima CH2025 werden identifizierte Lücken in den bestehenden Klimaszenarien und zusätzliche Anforderungen aufgegriffen. Wie frühere Generationen von Klimaszenarien ist das laufende Projekt eine Zusammenarbeit von MeteoSchweiz, der ETH Zürich und weiterer Partner aus Wissenschaft und Verwaltung. Die Ergebnisse von Klima CH2025 werden auf den bestehenden CH2018-Szenarien aufbauen und diese mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Produkten erweitern.

Zwei wissenschaftliche Hauptpunkte werden dabei im Fokus stehen:

  1. Wie können Beobachtungen und modellbasierte Klimaszenarien besser zusammengeführt werden, um konsistente und zeitlich übergreifende Informationen bedürfnisgerecht für die Nutzerinnen und Nutzer bereitzustellen?
  2. Wie sieht die erwartete künftige Entwicklung von Klimaextremen in der Schweiz aus und was sind die zugrundeliegenden Prozesse?

Kernaussagen der Klimaszenarien CH2018 weiterhin gültig

Über West- und Zentraleuropa ist die Temperatur seit 1980 stärker angestiegen als in den regionalen Klimamodellen berechnet wurde, die die Grundlage für CH2018 darstellen. Hierfür gibt es hauptsächlich zwei Erklärungsansätze: Einerseits ist die Luftqualität – weltweit, aber auch in Europa – seit den 1980er Jahren deutlich besser geworden, das heisst die Konzentration an Aerosolen in der Luft ist rückläufig. Infolgedessen wird weniger Sonnenlicht zurückgestreut, wodurch sich die Atmosphäre stärker erwärmt (Brightening Effect). Dies war in den bisherigen Modellen nicht direkt berücksichtigt (z.B. Wild, 2012). Andererseits spielen natürliche Schwankungen des Klimas möglicherweise eine bedeutende Rolle.

Die Schweizer Klimaszenarien CH2018 werden zurzeit im Rahmen des Projekts «Klima CH2025» überarbeitet. In den neuen Szenarien sollen auch Effekte durch Zirkulationsänderungen und Aerosol-Emissionen besser berücksichtigt werden, damit die Modellprojektionen die Beobachtungen der Vergangenheit und Gegenwart besser nachbilden.

Gemäss den vorläufigen Resultaten werden sich die Kernaussagen von CH2018 qualitativ nicht ändern: In der Schweiz erwarten wir in der Zukunft trockenere Sommer, eine Zunahme der extremen Niederschläge, mehr Hitzetage und Hitzewellen und schneeärmere Winter. Quantitativ werden die in Zukunft erwarteten lokalen Veränderungen für vorgegebene Szenarien vermutlich ausgeprägter sein.
Die endgültigen Quantifizierungen werden in den Klima CH2025-Produkten zum Ende des Projekts (Ende 2025) veröffentlicht.

Referenzen:
Schumacher, D.L., Singh, J., Hauser, M. et al. Exacerbated summer European warming not captured by climate models neglecting long-term aerosol changes. Commun Earth Environ 5, 182 (2024). https://doi.org/10.1038/s43247-024-01332-8
Wild, M. (2012). Enlightening global dimming and brightening. Bulletin of the American Meteorological Society, 93(1), 27-37.