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GOBEYOND

Projekt

Extreme Wetterereignisse wie Starkniederschlag, Stürme, Hitzewellen oder Schneefall bringen Einsatzkräfte schnell an ihre Grenzen. Gute Warnungen können dabei helfen, adäquate Vorkehrung zu treffen. Zusammen mit lokalen, nationalen und internationalen Organisationen innerhalb des Europäischen Forschungsprojekts GOBEYOND ist MeteoSchweiz daran beteiligt, Frühwarnsysteme für meteorologische und geologische Gefahren auf diverse Einsatzkräfte auszurichten. In den Pilotregionen Tessin und Zürich werden in enger Zusammenarbeit Produkte ausgearbeitet und getestet.

Projektanfang01.10.2023
Projektende01.10.2025
RegionInternational
StatusAktuelle Projekte
  • Gefahren
  • Forschung & Zusammenarbeit
  • Wetter

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Auswirkungs-orientierte Frühwarnsysteme

Frühwarnsysteme als Teil des Katastrophenrisikomanagements

Die Bewertung von Risiken, welche mit Wetterereignissen einhergehen, sowie entsprechende Vorbereitung auf Naturgefahren sind wichtige Bestandteile des Katastrophenrisikomanagements. Frühwarnungen schärfen das Situationsbewusstseins und können wichtige Informationen an Einsatzkräfte in gefährdeten Gebieten liefern.

Frühwarnsysteme sind somit ein essenzielles Instrument im Risikomanagement; die Vereinten Nationen fördern deren weltweite Entwicklung im Rahmen der Initiative «Early Warnings for All». Um Nutzen zu stiften, müssen Frühwarnsysteme jedoch bei Behörden, Erst- und Zweithelfern sowie Bürgern konkrete Massnahmen zur Schadensminderung auslösen können.

Gleichzeitige Betrachtung mehrerer Gefahren und deren Auswirkungen

Die zunehmende Häufigkeit und Schwere von extremen Klima- und Wetterereignissen bringt sowohl ökonomische wie auch menschliche Verluste mit sich. Die WMO und das Sendai-Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge (Ziel G) setzen auf auswirkungsbasierte Frühwarnsysteme, insbesondere für mehrere Gefahren («multi-hazard impact-based early warning systems; MH-IEWS») als nächsten Schritt. Ziel ist, von rein physikalischen, isoliert betrachteten Vorhersagen verschiedener (Wetter-)Phänomene hin zu holistischen Betrachtungen aller relevanten Gefahren und deren Auswirkungen auf sozio-ökonomische Systeme zu gelangen, um so relevante und handlungsbezogenen Informationen an Entscheidungsträger zu liefern.

Integration in die Handlungskette von Einsatzkräften

Wie sich etwa nach der Flutkatastrophe mit über 180 Toten in Westeuropa im Jahr 2021 gezeigt hat, sind wissenschaftliche und technische Fortschritte in der Vorhersage von Extremereignisse nicht immer gut in die Praxisprotokolle von Behörden und Ersthelfern integriert. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Frühwarnsysteme zu entwickeln und zu implementieren, die an die lokalen Bedürfnisse angepasst sind, um in Notfällen handlungsfähige Entscheidungen zu treffen und standortspezifische Massnahmen auf der Grundlage spezifischer Auswirkungsvorhersagen einzuleiten.

Arbeitsfokus im GOBEYOND Projekt

Internationales und diverses Konsortium

Internationale Projektpartner sind Forschungsinstitute (UPC, UNINA, BRGM, NOA and ICES), (Hydro-)Meteorologische Vorhersageinstitute (ECMWF und MeteoSchweiz); im Bereich auswirkungsorientierte Warnungen und Vorhersagen tätige Dienstleistungsunternehmen (PREDICT, HYDS and DRAXIS); regionale und lokale Behörden sowie regionale und lokale Zivilschutzorganisationen und Einsatzkräfte.

Nutzer-Workshops und Co-Entwicklung in Pilotregionen

Die Schweiz verfügt bereits über eine Multi-Gefahren-Informationsplattform (GIN), die von den für Naturgefahrenwarnungen zuständigen Bundesämtern, darunter auch MeteoSchweiz, entwickelt wurde. Die Plattform ist für alle Schweizer Kantone, Blaulicht- und Zivilschutzorganisationen zugänglich und seit mehreren Jahren in Betrieb. Sie liefert jedoch nur Informationen über Naturgefahren ohne Informationen über die Auswirkungen.

Als ein Beitrag zu GOBEYOND leitet MeteoSchweiz ein Stakeholder Projekt mit regionalen und lokalen Zivilschutzorganisationen, Behörden und Einsatzkräften in den Pilotregionen Kt. Zürich und Tessin. In einem kollaborativen und iterativen Prozess soll herausgefunden werden, welche Auswirkungen von Extremwetterereignissen für die Entscheidungsgrundlagen verschiedener Institutionen nötig sind, und wie diese anhand datengetriebener «Impact»-Produkte innerhalb von GIN zur Verfügung gestellt werden können. Darüber hinaus unterstützt MeteoSchweiz die Entwicklung eines pan-europäischen Prototypen innerhalb des internationalen Projektumfangs.

Impact Modellierung

MeteoSchweiz stützt sich bei der Berechnung von relevanten Auswirkungen (“Impacts”) auf den Stakeholder Dialog, sowie nationale Wetterdaten, Ereignisdaten, und die Risikomodellierungsplattform CLIMADA.