Klimagrundlagen für die Gefahrenprävention und Normierung
Normenorganisationen erarbeiten Normen, beispielsweise für die Planung von Bauten. Aktualisierte und nachhaltige Normen sind von allgemeinem Interesse. Der Einbezug des Klimawandels ist dabei wichtig, da viele Bauwerke eine lange Lebensdauer haben und auch in einem zukünftigen Klima funktionieren müssen. Die Revisionen von Normen, Merkblättern und Wegleitungen sollen daher den Klimawandel berücksichtigen. Neben der Anwendung zur Klimawandelanpassung ist in gleicher Weise das Risikomanagement Naturgefahren (im Sinne der Prävention) betroffen – beide Anwendungen basieren häufig auf denselben Datengrundlagen.
Der Bund unterstützt diese Aufgaben und die Stakeholder bei der Berücksichtigung von Klimainformationen durch methodische Beratung, Datenbereitstellung und durch Teilnahme und Mitgestaltung des Risikodialogs zur Ausarbeitung der Normen. Diese Bestrebungen stehen auch in Zusammenhang mit der Strategie «Anpassung an den Klimawandel in der Schweiz» und der Strategie «Umgang mit Risiken aus Naturgefahren» des Bundesrats. MeteoSchweiz unterstützt die Normenorganisationen, indem sie einheitliche Klimagrundlagen bereitstellt oder erarbeitet, die allen öffentlich, verlässlich und langfristig zur Verfügung stehen.
Projektinhalte und Anwendung Entwässerungsnorm
In diesem Projekt erarbeitet MeteoSchweiz im Dialog mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), der Präventionsstiftung der kantonalen Gebäudeversicherungen (PS), dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA), dem Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) und dem Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec) einheitliche, qualitativ hochstehende Datensätze zu Extremniederschlägen der Dauerstufen 10, 5 und 2 Minuten zu unterschiedlichen Wiederkehrperioden, dargestellt an Stationen wie auf Gitterpunktkarten.
Die Resultate ergänzen die bestehenden Klimagrundlagen und Extremwertstatistiken von Niederschlag und werden unter anderem in der Überarbeitung der Norm SN 592000 «Anlagen für die Liegenschaftsentwässerung» berücksichtigt. Die Neuerungen umfassen eine systematische Abstützung der Schwellwerte auf klimatologische Wiederkehrperioden. Diese Daten liegen im Moment nicht in der nötigen Granularität (zeitliche Dauerstufen von 10 Minuten und weniger) und auch nicht auf dem Gitter vor. Das Projekt schafft hier Abhilfe und stellt die neuen Grundlagen öffentlich zur Verfügung.
Projektergebnisse
Die Wiederkehrwerte der kurzzeitigen Niederschlagsextreme stehen an Stationen bereits zur Verfügung.