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Starker Sturm auf der Alpennordseite und in den Alpen hält bis Dienstagmittag an

Medienmitteilung10. Februar 2020

Bis Dienstagmittag wird auf der Alpennordseite und in den Alpen ein starker Sturm mit Windspitzen von 100-120 km/h beziehungsweise in Berglagen von 150-180 km/h erwartet. Im Laufe des Abends und in der Nacht auf Dienstag nimmt der Westwind nochmals markant zu. Dabei treten Sturmböen von 100 bis 120 km/h auf, in erhöhten und exponierten Lagen sind zum Teil Orkanböen bis rund 130 km/h möglich. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz beurteilt die Lage laufend neu und informiert auf ihrer Webseite und auf der App über die weitere Entwicklung.

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Eine dem Orkantief «Sabine» (Ciara) zugehörige Kaltfront überquerte am Montagvormittag die Alpennordseite von West nach Ost. Dabei sind im Flachland Böenspitzen von 85 bis 125 km/h, in leicht erhöhten Lagen von 110 bis vereinzelt knapp 150 km/h aufgetreten. Auf den Berggipfeln lagen die Böenspitzen bei 120 bis rund 150, vereinzelt um 180 km/h. Am Montagnachmittag lässt der Wind vorübergehend etwas nach. Mit einem Randtief, welches in der Nacht auf Dienstag von der Nordsee über Deutschland nach Polen zieht, wird auf der Alpennordseite nochmals stürmischer bis teils orkanartiger Westwind erwartet.

Wetterprognose von heute bis Dienstagabend

Am Montagnachmittag werden in den Niederungen der Alpennordseite Böenspitzen von 50 bis 80 km/h, in erhöhten und exponierten Lagen von 70 bis 90 km/h erwartet. Im Laufe des Abends und in der Nacht auf Dienstag nimmt der Westwind nochmals markant zu. Dabei treten Sturmböen von 100 bis 120 km/h auf, in erhöhten und exponierten Lagen sind zum Teil Orkanböen bis rund 130 km/h möglich. Auf den Berggipfeln liegen die Böenspitzen zwischen 120 und 180 km/h. Die stärkste Phase wird zwischen spätem Montagabend und frühem Dienstagmorgen erwartet.

Im Laufe des Dienstagvormittags lässt der Wind in den Niederungen der Alpennordseite nach. Auf den Voralpen- und Alpengipfeln muss jedoch weiterhin mit stürmischem West- bis Nordwestwind mit Böenspitzen von 120 bis 140 km/h gerechnet werden. In der Nacht auf Mittwoch lässt der Wind auch auf den Berggipfeln weiter nach.

In die Westströmung eingelagert gelangt zudem schubweise feuchte Luft zur Schweiz. Dem Alpennordhang entlang sind bis Mittwochmorgen oberhalb von rund 1600 Metern rund 35 bis lokal 70 cm zu erwarten. Im Unterwallis kommen bis Dienstagnachmittag oberhalb von rund 1800 Metern 40 bis 70 cm Neuschnee zustande.

Klimatologische Einordnung des Sturms Sabine (Ciara) - Stand: 10.02.2020, 13:30 Uhr

Der Wintersturm Sabine zog mit hohen Windspitzen vor allem über das zentrale und östliche Mittelland sowie über die daran anschliessende Nordschweiz. Wenig betroffen waren die Westschweiz und der Alpenraum. Die Alpensüdseite registrierte keine erhöhten Windgeschwindigkeiten.

In den Niederungen der Alpennordseite erreichten die Windspitzen 90 bis 125 km/h. Solche Windstärken sind hier alle 3 bis 8 Jahre, lokal auch nur alle 5 bis 10 Jahre oder seltener zu erwarten. Sabine war in ihrem Kerngebiet etwas stärker als der Sturm Petra von vergangener Woche. In Rünenberg BL wurde gestern am späten Abend ein neuer Rekordwert von 148 km/h gemessen. Der bisherige Höchstwert vom 16. Dezember 2011 erreichte hier 143 km/h.

Der letzte sehr starke Wintersturm Burglind vom 3. Januar 2018 war landesweit betrachtet deutlich stärker als Sabine. Die Windspitzen stiegen damals nördlich der Alpen verbreitet auf 90 bis 130 km/h. In den Bergen lieferte Burglind an mehreren Messstandorten Windspitzen zwischen 170 und 200 km/h. In diese Kategorie fiel Sabine bisher nur auf dem Säntis mit 184 km/h.

Verhaltensempfehlungen während eines Sturms

Starke Stürme können grosse Gegenstände mitreissen, Dachziegel lösen, Bäume umstürzen und auf Seen hohen Wellengang auslösen. Bei stürmischem Wind sollten Sie daher nach Möglichkeit den Aufenthalt im Freien meiden. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, den Anweisungen der lokalen Behörden Folge zu leisten.

Kontakt MeteoSchweiz

Kommunikation
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