Das Klima in der Schweiz verändert sich. Die Schweiz hat sich seit Messbeginn durchschnittlich um 2,5 Grad erwärmt – doppelt so stark wie der weltweite Durchschnitt. Als Folge nehmen auch Risiken wie Starkniederschläge, Hochwasser, Hitzeperioden und Trockenheit zu. Betroffen sind sowohl alle Landesteile, von städtischen, tiefliegenden Gebieten bis zu hochalpinen Gebieten und vom Jura bis zum Tessin, als auch alle Wirtschaftsbereiche, wie z.B. die Land- und Waldwirtschaft, der Gesundheitssektor oder die Energieproduktion. Um die Schweiz für klimabedingte Veränderungen vorzubereiten, braucht es ein gesamtheitliches Management, das eine bereichs- und akteursübergreifende, schweizweite und umfassende Perspektive einnimmt.
Praxisnahe Entscheidungsgrundlagen
Der Bund hat deshalb das Programm «Entscheidungsgrundlagen zum Umgang mit dem Klimawandel in der Schweiz: Informationen zu sektorenübergreifenden Themen» – kurz «NCCS-Impacts» – gestartet. Getragen wird es vom National Centre for Climate Services (NCCS, siehe Kasten). Zum ersten Mal werden in diesem Programm die Ressourcen gebündelt, so dass die Auswirkungen des Klimawandels und mögliche Handlungsoptionen umfassend betrachtet und praxisnahe Entscheidungsgrundlagen entwickelt werden können. An der Umsetzung der Projekte sind 14 Organisationen aus Privatwirtschaft und Forschung beteiligt. Am 5. Juni 2023 haben sie sich am offiziellen Programm-Kick-Off getroffen und damit den Grundstein für den zukünftigen Austausch gelegt.
Vernetztes Vorgehen
In mehreren, miteinander vernetzten Projekten zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten arbeiten Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen, von der Forstwirtschaft über die Ökonomie zur Kommunikation, fachübergreifend und mit der Praxis zusammen. Andreas Fischer vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz leitet das Programm «NCCS-Impacts» und betont: «Mit den Projektbeteiligten aus zahlreichen Fachgebieten haben wir ein einzigartiges Fachwissen gebündelt. So können wir die vielschichtigen Auswirkungen des Klimawandels auf die Schweiz möglichst umfassend angehen und uns gut auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereiten». Entscheidend für den Erfolg des Programms ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen sowie ein gut funktionierender Wissenstransfer.
Ende 2025 sollen die ersten Ergebnisse aus den Projekten vorliegen. Dies können beispielswiese interaktive Web-Tools, Handlungsempfehlungen oder akteursgerechte Faktenblätter sein. Diese Klimadienstleistungen sollen Entscheidungsträger in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik dabei unterstützen, nachhaltige Massnahmen im Umgang mit dem Klimawandel umzusetzen.