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Feuer und Flamme
MeteoSchweiz-Blog | 01. Oktober 2022
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Ein Tiefdruckgebiet nahe Island steuerte ein okkludierendes Frontensystem zum Alpenraum. Feuer und Flamme konnte man heute für den farbenfrohen Start in den Tag sein.

Feuriger Samstagmorgen im Berner Oberland. Bild: Philippe Gyarmati
Feuriger Samstagmorgen im Berner Oberland. Bild: Philippe Gyarmati
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Feuriger Start in den Tag

Das okkludierende Frontensystem lag am frühen Samstagmorgen im Bodenfeld über der Nordsee und dem Nordwesten Frankreichs.

Analyse Bodenkarte 5 Uhr. Ein Tief nahe Island steuert ein okkludierendes Frontensystem nach Europa. Der Okklusionspunkt lag am frühen Morgen ungefähr über der Nordsee.
Analyse Bodenkarte 5 Uhr. Ein Tief nahe Island steuert ein okkludierendes Frontensystem nach Europa. Der Okklusionspunkt lag am frühen Morgen ungefähr über der Nordsee.

Über der Schweiz ist in der Nacht die typische Warmfrontbewölkung (hohe/mittelhohe Bewölkung) aufgezogen und sorgte vielerorts für einen feurigen Start in den Tag.

Farbenfroher Samstagmorgen. Bildquelle unten rechts: D. Gerstgrasser, Mitte unten: P. Büchi, restliche Bilder: Meteomeldung/App.
Farbenfroher Samstagmorgen. Bildquelle unten rechts: D. Gerstgrasser, Mitte unten: P. Büchi, restliche Bilder: Meteomeldung/App.

Windig

Der Jetstream (Starkwindband in der Höhe) war direkt auf die Alpen gerichtet und erreichte knapp 200 km/h.

Sondierung Stuttgart 8 Uhr. Die Wolkenbasis liegt bei rund 4500 Metern. Darunter liegt noch trockene Luft, die ersten Niederschläge verdunsteten darin. Mit dem Starkwindband erreichte der Nordwestwind in einer Höhe von 12 km Geschwindigkeiten von rund 200 km/h.
Sondierung Stuttgart 8 Uhr. Die Wolkenbasis liegt bei rund 4500 Metern. Darunter liegt noch trockene Luft, die ersten Niederschläge verdunsteten darin. Mit dem Starkwindband erreichte der Nordwestwind in einer Höhe von 12 km Geschwindigkeiten von rund 200 km/h.

Auch auf den Gipfelstationen der Alpennordseite nahm der Westwind rasch Fahrt auf und erreichte Böenspitzen von 80 bis 100, stellenweise knapp über 110 km/h (Säntis). Im Laufe des Vormittags nahm die Durchmischung zu und der West-/Südwestwind frischte auch auf den Hügeln und stellenweise an den Flachlandstationen deutlich auf (Böen von 50 bis 70 km/h).

Böenspitzen bis 13 Uhr in km/h.
Böenspitzen bis 13 Uhr in km/h.

Am Vormittag keine grösseren Niederschlagsmengen

Mit der Bewölkungsverdichtung zeigten sich am frühen Morgen auch auf den Radarbildern die ersten Echos. Allerdings verdunstete der erste Niederschlag noch in den relativ trockenen, unteren Luftschichten. Im Laufe des Vormittags setzte dann aber von Nordwesten her zeitweise schwacher Niederschlag ein. Die Schneefallgrenze stieg im Laufe des Tages von rund 2300 auf rund 2700 Meter an.

Radaranimation 6 Uhr bis 12 Uhr.
Radaranimation 6 Uhr bis 12 Uhr.
12h-Niederschlagssummen [mm] bis um 12 Uhr. Bis am Mittag blieb es vor allem im Osten und Süden mehrheitlich trocken. Aber auch im Westen wurden meist weniger als 5 mm totalisiert.
12h-Niederschlagssummen [mm] bis um 12 Uhr. Bis am Mittag blieb es vor allem im Osten und Süden mehrheitlich trocken. Aber auch im Westen wurden meist weniger als 5 mm totalisiert.

Exklusivware Sonnenschein

Am Nachmittag änderte sich am Wettercharakter wenig. Einzig im Mittel- und Südtessin kam die Sonne für längere Zeiten zum Vorschein. In den übrigen Regionen fiel zeitweise Niederschlag, am Alpennordhang auch länger anhaltend, in Mittelbünden anfangs nur selten.

Schöne Aufhellungen am Nachmittag in Castagnola am Lago di Lugano.
Schöne Aufhellungen am Nachmittag in Castagnola am Lago di Lugano. (Meteomeldung/App)
Man muss nicht Sherlock heissen, um die sonnigste Ecke der Schweiz zu finden. Im Mittel- und Südtessin wurden bis 16 Uhr immerhin 2 bis 4 Stunden Sonnenschein registriert, in den übrigen hingegen war es meist eine Nullnummer.
Man muss nicht Sherlock heissen, um die sonnigste Ecke der Schweiz zu finden. Im Mittel- und Südtessin wurden bis 16 Uhr immerhin 2 bis 4 Stunden Sonnenschein registriert, in den übrigen hingegen war es meist eine Nullnummer.

Die Temperaturen stiegen auf der Alpennordseite auf 10 bis 13 Grad, im Tessin bis auf knapp 19 Grad.