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Here comes the Fog
MeteoSchweiz-Blog | 04. Oktober 2022
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Mit dem Hoch kommt im Herbst meist der Nebel oder Hochnebel und das obligate «unten grau oben blau».

Hasliberg Wasserwendi auf ca. 1200 m.ü.M lag heute Morgen oberhalb des Hochnebels. Foto: Meteomeldungen/App
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Ein Hochdruckgebiet führt ja in der Regel zu meist wolkenlosen Verhältnissen. Durch die Absinkbewegung im Hoch wird die Luftmasse erwärmt und abgetrocknet. In der Nacht führte der beinahe wolkenfreie Himmel zu einem Auskühlen der bodennahen Schichten. Die Lufttemperatur sank bis zum Taupunkt und so konnte sich Nebel oder Hochnebel bilden.

Bodenwetterkarte mit eingezeichneten Fronten.

Die Unterscheidung zwischen «Nebel» und «Hochnebel» macht, wie der Name schon andeutet, die Höhe aus. Ist die Wolke auf der Erdoberfläche aufliegend und die Sicht unter 1000 Meter, spricht man von Nebel. Für Hochnebel ist die Wolkendecke «abglupft», die Untergrenze liegt klar über der Erdoberfläche und die Sicht darunter ist mindestens 1000 Meter.

Nun ist es nicht verwunderlich, dass sich mit zunehmendem Hochdruckeinfluss in der Nacht auf heute auf der Alpennordseite verbreitet Hochnebel gebildet hat. Aufgrund eines leichten Bisengradienten, welcher in der Westschweiz ausgeprägter war, wies der Hochnebel eine höhere Wolkenbasis auf als im Osten. Zudem gesellte sich in der Ostschweiz in einigen Regionen auch Nebel dazu und sorgte für trübe Sichtverhältnisse.

Links: Wolkenbasis über Grund in Hektofuss (002 bedeutet 200 Fuss = 61 Meter), Bewölkungsmenge (OVC= Overcast, BKN = Broken, SCT = Scattered, CAVOK = Ceiling and Visibility OK, NCD = No Clouds detected), Bewölkungsart (SC = Stratocumulus, CU = Cumulus) Rechts: Isobaren (auf Meereshöhe reduzierter Druck) und eingezeichnete Druckgradienten (rote Pfeile)
Sichtweite in Kilometer. Eine Sicht unter 1 km bedeutet Nebel.
Die Geissen und Schafe erfreuen sich an der Sonne oberhalb Curaglia im Val Medel. (Foto: Silvia Jud)
Blick talauswärts (Westen) auf den Hochnebel im Riemenstaldental. Der Hochnebel ragte zum Teil weit in die Voralpentäler hinein. (Foto: Franz-Heiri Furrer)
Die feuchtere Luftmasse in der IFS-Modellwelt: Geopotentiallinien und Feuchtigkeit auf 600 hPa.

In der Höhe befand sich die Schweiz unter einem Höhenrücken in einer nordwestlichen Höhenströmung. Dabei wurde zum Teil feuchtere Luft zum Alpenraum geführt. Diese Feuchtigkeit machte sich als zeitweise dichtere Cirrostratusbewölkung bemerkbar.

Satellitenbild um 08.30 UTC. Der Nebel/Hochnebel erscheint als weisse Bewölkung. Höhere Bewölkung erscheinen aufgrund der darin enthaltenen Eiskristalle blau.
Mystischer Tagesanbruch in Schwellbrunn. Schön zu sehen der Nebel/Hochnebel und die Cirrenbewölkung. (Foto: Meteomeldungen/App)

Im Verlauf des Vormittages lösten sich der Hochnebel und die Nebelfelder allmählich auf. In wenigen Regionen, wie zum Beispiel dem Thurgau und der Bodenseeregion, dauerte die Auflösung des Hochnebels etwas länger. Am Nachmittag kam dann allmählich in der ganzen Schweiz die Sonne zum Vorschein.

Satellitenbild um 11.30 UTC

Aufgrund der Inversion in der Atmopshäre wurden in den Bergen teils höhere Temperaturen gemessen, als in Gebieten welche sich unter der Inversion befanden.

Radiosondierung Payerne 12 UTC