Inhaltsbereich

Höhepunkt der warmen Oktoberwitterung

MeteoSchweiz-Blog | 17. Oktober 2022
20 Kommentare

Die Schweiz befand sich heute weiterhin im Zustrom von sehr milder Luft aus Südwesten. Nach einem gebietsweise nebligen Vormittag stieg die Temperatur am Nachmittag mit viel Sonne auf warme 20 bis 24 Grad. Im Churer Rheintal wurde mit 25.4 Grad sogar ein Sommertag registriert.

  • Wetter

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer BundesbehördenAlle Schweizer Bundesbehörden

Sehr milde Südwestströmung

Gegenüber dem Vortag hat sich an der Wetterlage wenig geändert. Die Schweiz befand sich weiterhin zwischen einem Hoch, das sich vom zentralen Mittelmeerraum bis nach Osteuropa erstreckte, und einer Tiefdruckzone über Nordwesteuropa. Mit einer mässigen südwestlichen Höhenströmung wurde weiterhin sehr milde und trockene Luft nach Mitteleuropa geführt.

Vormittags teils neblig

Die Nacht blieb mit nur zeitweise vorhandenen dünnen Schleierwolken weitestgehend klar. Durch die ungehinderte langwellige Abstrahlung kühlte die Luft bald einmal unter die nach wie vor hohen Taupunkte ab, wodurch sich im Mittelland besonders den Flussläufen entlang Nebel bildete.

Die Nebelobergrenze lag am Vormittag meist bei rund 500 Metern, nur am östlichen Bodensee war der Nebel leicht vom Boden abgehoben und die Obergrenze lag 100 Meter höher. Um die Mittagszeit löste sich der Nebel an den letzten Orten auf.

Nachmittags sonnig und warm

Ausserhalb der Nebelgebiete schien ganztags die Sonne. Der Himmel blieb zwar nicht wolkenlos, doch hatten die dünnen hohen Wolkenfelder kaum mehr als dekorativen Charakter. Bei meist windschwachen Verhältnissen stieg die Temperatur am Nachmittag auf warme 20 bis 24 Grad. In Chur wurde mit 25.4 Grad sogar ein Sommertag registriert. Lediglich auf den Jurahöhen wehte ein mässiger Südwestwind und über dem Alpenhauptkamm sowie in den oberen Alpentälern ein schwacher Föhn.

Die Nullgradgrenze stieg am Nachmittag auf rund 3900 Meter (Ballonsondierung von Payerne) und erreichte damit den vorläufigen Höhepunkt in der aktuell sehr milden Witterungsphase.

Im Flachland erreichte die Temperatur jedoch an einigen Orten weniger hohe Werte als noch gestern Sonntag. Verantwortlich dafür waren vor allem die fehlenden Sonnenstunden durch den am Vormittag teils vorhandenen Nebel, aber auch eine etwas stabilere Schichtung beziehungsweise fehlende Durchmischung der bodennahen Luftschichten.

Beständig milde Südwest- bis Westlage

Die grossräumige Wetterlage, die sich gestern Sonntag über Europa eingestellt hat, wird sich in den kommenden Tagen fortsetzen. Über dem nahen Atlantik hat sich mittlerweile ein Tief installiert, welches voraussichtlich bis mindestens Ende der Woche relativ ortsfest bleiben dürfte. Der westliche Alpenraum bleibt dadurch im Wesentlichen auf der Vorderseite in einer sehr milden Südwestströmung.

Wie in der Animation erkennbar ist, bleibt das Wetter bis und mit Mittwoch überwiegend hochdruckbestimmt, erkennbar an der antizyklonalen Krümmung der Isohypsen (Linien gleichen Geopotentials) über Mitteleuropa. Danach wechselt das Regime und der Trog beziehungsweise das Tief über dem Atlantik rückt näher zum Alpenraum. Entsprechend wird das Wetter aufs Wochenende wechselhafter. In der Folge ist die weitere Entwicklung noch etwas unklar. Es gibt jedoch einige Hinweise dafür, dass der Alpenraum auch in der kommenden Woche trogvorderseitig und damit in mehrheitlich milder Luft bleiben dürfte.