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Nach nächtlicher Störung tagsüber wieder sonnig

MeteoSchweiz-Blog | 26. Oktober 2022
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Eine Warmfront gefolgt von einem Kurzwellentrog brachten in der Nacht verbreitet Niederschlag. Im Tagesverlauf setzte sich der Hochdruckeinfluss aus Westen wieder durch und sorgte für zunehmend sonniges Wetter. Die Temperatur stieg am Nachmittag einmal mehr auf sehr milde 18 bis 22 Grad. Die Temperatur liegt derzeit aber nicht nur in der Schweiz deutlich über dem langjährigen Mittel, sondern generell in Europa. Im Mittelmeerraum scheint das sommerliche Wetter kein Ende zu nehmen.

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Warmfront gefolgt von Kurzwellentrog

In der Nacht auf Mittwoch überquerte zunächst eine Warmfront und gleich nachfolgend ein Kurzwellentrog die Schweiz. Die Warmfront brachte ab dem späten Dienstagabend stellenweise erste schwache Niederschläge. Die kräftigeren, schauerartigen Niederschläge in der zweiten Nachthälfte waren jedoch der Hebung und vorübergehenden Labilisierung durch den Kurzwellentrog geschuldet.

Am Mittwochvormittag zog die Störung allmählich ostwärts ab. Am längsten dauerte es in den östlichen Alpen, wo die Niederschläge erst um die Mittagszeit zu Ende gingen. Die Störung brachte zwar nicht allzu viel, aber doch relativ flächendeckend Niederschlag. Die Niederschlagsmengen betrugen rund 1 bis 3 mm. Trocken blieb es lediglich im Oberengadin, den Bündner Südtälern sowie im Mittel- und Südtessin.

In der Nacht teils stark auffrischender Westwind

Mit dem Kurzwellentrog intensivierte sich in der Nacht vorübergehend der Höhenwind. Im Zusammenhang mit den schauerartigen Niederschlägen vermochte der starke Höhenwind teils bis in die Niederungen durchzugreifen. Im östlichen Flachland und in den Alpentälern wurden verbreitet Böenspitzen von 40 bis 70 km/h registriert. Auf dem Säntis und Pilatus wurden sogar bis zu 120 km/h gemessen.

Tagsüber zunehmender Hochdruckeinfluss

Hinter der nach Osten abziehenden Störung nahm der Hochdruckeinfluss zu. Durch die kräftige Subsidenz (grossräumiges Absinken der Luft innerhalb eines Hochs) unter dem sich aufwölbenden Höhenrücken erfolgte von Westen her im Tagesverlauf eine Abtrocknung der Luftmasse und damit ein Übergang zu meist sonnigem Wetter.

In den östlichen Alpen lockerte die Bewölkung erst am Nachmittag zusehends auf, weshalb dort bis Redaktionsschluss nur wenig Sonne beobachtet wurde. In der nach wie vor für die Jahreszeit viel zu warmen Luftmasse stieg die Temperatur am Nachmittag auf Höchstwerte von 18 bis 22 Grad.

Im Mittelmeerraum Sommer ohne Ende

Wie schon mehrmals an dieser Stelle erwähnt, bewegt sich die Temperatur in der Schweiz seit dem 2. Oktober (der 1. Oktober fiel als einziger Tag im Oktober 2022 schweizweit zu kalt aus) fast konstant und teils sehr deutlich über der Norm. Momentan liegt das Monatsmittel der Schweiz etwas mehr als 3 Grad über der Norm 1991-2020. Ein ausführlicher Bericht zum aussergewöhnlichen Oktober 2022 folgt schon bald im Klimablog von MeteoSchweiz.

Doch nicht nur in der Schweiz, sondern generell in weiten Teilen von Europa liegt die Temperatur seit längerem deutlich über dem langjährigen Mittel. Im Mittelmeerraum liegen die täglichen Höchsttemperaturen weiterhin verbreitet im sommerlichen Bereich. Am wärmsten ist es derzeit rund um das westliche Mittelmeer sowie in Südfrankreich mit 25 bis teils über 30 Grad.

In Palma de Mallorca oder in Biarritz steigt die Temperatur beispielsweise heute und auch in den kommenden Tagen bis auf 30 Grad. Ende Oktober werden üblicherweise in Palma de Mallorca Höchsttemperaturen zwischen 18 und 25 Grad erwartet, in Biarritz etwa 14 bis 24 Grad. In Biarritz beziehungsweise generell in Südfrankreich sorgt das föhnige Überströmen der Pyrenäen für eine zusätzliche Erwärmung der an und für sich schon sehr warmen Luft.