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Neuer Mast für das Weissfluhjoch

MeteoSchweiz-Blog | 11. Oktober 2022
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Eine Baustelle der besonderen Art begleitete uns durch den September: Auf knapp 2700 m ü. M. wurde der Masten der Messstation nach mehr als 40 Jahren im Einsatz auf dem Weissfluhjoch ersetzt. Wir geben ein Einblick in unsere Arbeiten an der Messstation.

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Das Bodenmessnetz von MeteoSchweiz

Das aktuelle Bodenmessnetz von MeteoSchweiz wurde zwischen den Jahren 2003 und 2015 grundlegend erneuert, erweitert und aufgerüstet. Heute liefern ca. 160 automatische Bodenmessstationen alle zehn Minuten eine Vielzahl an aktuellen Daten zu Wetter und Klima. Damit unsere Datenbelieferung auch in Zukunft reibungslos funktioniert, modernisieren und aktualisieren wir unser Bodenmessnetz regelmässig. Im vergangenen Monat beschäftigte uns dabei eine Baustelle der besonderen Art. In grosser Höhe wurde der Mast am Weissfluhjoch ersetzt, der bereits seit 1978 im Einsatz war und den Wind an der Station gemessen hat.

Neuer Mast im Messnetz

Windmessungen werden an unseren Messstationen durch grosse Masten mit einer Messhöhe von 10m vorgenommen. Ein Grossteil der Masten in unserem aktuellen Netz sind aus verzinktem Stahl und für die Wartung zum Boden hin schwenkbar. Diese Bauweise ermöglicht Eingriffe ohne auf den Masten steigen zu müssen, was sicherer ist für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2020 gab es noch einige Masten aus Beton, die bereits über 40 Jahre alt waren und den heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr gerecht wurden. Insbesondere die Masten der Stationen La Dôle und Gütsch wiesen bereits Schäden auf. Obwohl zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung bestand, wurden die beiden Masten bereits im vergangenen Jahr modernisiert. Die Aufnahmen der Messstation Gütsch zeigen eine starke Abnutzung auf halber Höhe des Mastes mit freiliegenden Armaturen, die dem Wetter ausgesetzt waren.

Bauarbeiten am Weissfluhjoch

Nach der Modernisierung der Stationen La Dôle Gipfel und Gütsch stand im September 2022 auch der Ersatz des Mastes am Weissfluhjoch an. Hier liess sich zunächst ein interessantes Phänomen beobachten: Der Betonmast auf dem Weissfluhjoch, auf fast 2700 M. ü. M., war in einem viel besseren Zustand als die der mittelhohen Stationen. Hier bestätigte sich ein Phänomen, das wir regelmässig feststellen. Die herausfordersten Bedingungen für die Messstationen stellen eine Kombination aus Feuchtigkeit und Kälte, wie sie  typischerweise auf mittleren Höhen anzutreffen sind, dar. Trockene Kälte in grossen Höhen, wie man sie am Weissfluhgipfel antrifft, beansprucht die Materialien unserer Messstationen auf Dauer weniger.

Dennoch brachte die Baustelle auf dem Weissfluhjoch eine besondere Schwierigkeit mit sich. Arbeiten in so grosser Höhe sind durch das schwierige und abschüssige Gelände meist sehr aufwändig. Im Fall des Weissfluhjochs musste zudem die gesamte Station abgebaut und neu aufgebaut werden, weil bei dieser Station die anderen Messinstrumente ebenfalls am Windmast befestigt sind.

Chronologie einer Baustelle

Die Arbeiten begannen mit der Demontage der Instrumente am Freitag, den 9. September. Am darauffolgenden Montag wurde das gesamte Material zum Gipfel am Weissfluhjoch transportiert - zunächst per LKW und dann die letzten Meter mit dem Hubschrauber aus der Luft.

In einem nächsten Schritt wurde das Gelände vorbereitet. Das starke Gefälle und der steinige Boden erschwerten die Arbeiten zusätzlich.  Am Ende der Woche konnten jedoch der Mast, die Messbrücke sowie der Schaltschrank installiert werden.

Kurz darauf wurden unsere Bauarbeiten durch einen anstehenden Wettereinbruch zusätzlich beeinträchtigt. Schnee und starker Wind erschwerten den Zusammenbau der Instrumente und die Verkabelung des neuen Schaltschranks. Dank des Aufbaus eines Arbeitszeltes konnten die Arbeiten dennoch zeitnah abgeschlossen werden. Alle Messungen sind seit dem 28. September wieder verfügbar und die Datenbelieferung läuft einwandfrei. Weitere Details und Hintergründe zur Chronologie unserer Baustelle haben wir auf Twitter für Sie festgehalten.

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