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Ein okkludierendes Frontensystem zieht von Westen über die Schweiz

MeteoSchweiz-Blog | 23. November 2022
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Sieht langweilig aus, ist es aber nicht. Der Wettercharakter heute Morgen wirkte nach einem ruhigem spätherbstlichen Tag. Ein okkludierendes Frontensystem, welches im Tagesverlauf jedoch die Schweiz überquert, brachte aber doch noch Schwung in die Wetterküche.

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Der Start in den Tag war ruhig. Nachdem wir gestern noch von einem Tiefdrucksystem über Norditalien beeinflusst waren, hatte ein Höhenrücken die Luftmasse gut abgetrocknet und für einen meist klaren und kühlen Tagesbeginn gesorgt.

In der kalten klaren Nacht bildete sich lediglich am Jurasüdfuss ein Hochnebelfeld. Darüber war die Luftmasse sehr trocken. Sodass oberhalb der leicht angefeuchteten Grundschicht eine Phänomenale Fernsicht herrschte.

Auch am Matterhorn kam es zu einem schönen Wetterphänomen. Mit der herannahenden Okklusion wurde die Luftmasse in den mittleren und oberen Luftschichten allmählich angefeuchtet. Noch bevor dies flächig zu sehen war, hat sich dies heute Morgen am Matterhorn lokal bemerkbar gemacht. Dabei überströmte die Luft in der nordwestlichen Strömung das Matterhorn. Beim Überströmen kühlte sich die Luftmasse etwas aus, und kondensierte lokal über dem Matterhorn.

Ab dem späten Mittag schlug dann der Wettercharakter aus Westen aber um. Da muss man kurz ausholen. Eine Okklusion bildet sich, wenn eine Kaltfront die Warmfront einholt. Es stellt also in etwas der Anfang des Endes eines Frontalsystems dar. Die heutige Störung wird über der Schweiz bereits als Okklusion bezeichnet. Jedoch kann dieser trotzdem noch einen warmen und kalten Anteil zugeordnet werden.
Der Bewölkungsaufzug zu Beginn ist eher noch Warmfrontartig (zuerst hohe Wolkenfelder, dann immer tiefer).

Dies zeigte auch der Ceilometer in Genf sehr schön. Ein Ceilometer messen hauptsächlich die Wolkenuntergrenze (aber auch Aerosole).

Auch in Güttingen konnte der Aufzug der Okklusions-Bewölkung am späteren Nachmittag von W. Nater festgehalten werden.

Dem entsprechend waren die ersten Niederschläge eher flächig zu verzeichnen. In der Folge fliesst heute Abend aber Kaltluft nach (insbesondere auch in der Höhe), was die Luftmasse labilisiert. Damit tritt dann ein eher schauerartiger Niederschlag (lokal stärkere Maxima) auf.

Eine weitere Begleiterscheinung der Kaltluft ist der rasche Druckanstieg, welcher verbreitet für einen kräftigen Westwind-Böen sorgen wird. Dies ist aber erst nach Redaktionsschluss ein Thema, wird uns aber auch morgen noch beschäftigen.