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Schwarze Bise

MeteoSchweiz-Blog | 30. November 2022
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Die Bise, man kann sie mögen oder nicht, aber sie sorgt je nach Jahreszeit und Ausprägung für unterschiedliche Wetterverhältnisse. Heute schauen wir uns eine spezielle Ausprägung des Nordostwindes an - die schwarze Bise.

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Bise – im Sommer Heuwetter, im Winter Hochnebel

Zunächst aber zur klassischen Bise. In den Sommermonaten bringt diese sonniges Wetter. Das Temperaturniveau ist angenehm, nicht zu heiss und die Luftmasse ist trocken. Nicht zuletzt deshalb ist diese Wetterlage in der Landwirtschaft beliebt- Bise bringt Heuwetter.

Im Winterhalbjahr ist die Sache ambivalent. Die Bise ist einerseits bekannt für zähen Hochnebel über den Niederungen, andererseits sorgt sie in den Bergen für sonnige Verhältnisse bei trockener Luft und besten Sichtverhältnissen. Die Stärke der Bise ist dabei ein gutes Mass für die Obergrenze des Hochnebels. Je stärker die Bise weht, umso höher muss man hinauf, um an die Sonne zu kommen.

Die Ausnahme

Dann gibt es noch die sogenannte schwarze Bise, welche heute für unser Wetter verantwortlich war. Sie ist - unabhängig von der Jahreszeit -  für sehr trübe und meist auch nasse Wetterverhältnisse berüchtigt. Häufig steht schwacher bis mässiger Regen oder Nieselregen auf dem Programm. In den Wintermonaten je nach Temperaturniveau auch Schnee. Der Schwerpunkt des Niederschlags liegt dabei aufgrund von Staueffekten an den zentralen und östlichen Voralpen.

Die Ursache

Doch warum bringt die Bise manchmal Regen und Schnee? Die Ursache ist in der grossräumigen Wetterlage zu finden. Bei der klassischen Bise wird das Wetter in der Schweiz von einem Hochdruckgebiet nördlich oder nordwestlich von uns bestimmt. Man könnte auch von hochdruckbestimmter (antizyklonaler) Bise sprechen. Bei der schwarzen Bise hingegen wird unser Wetter von einem Tief über dem Mittelmeerraum bestimmt. Die Bise ist also tiefdruckbestimmt (zyklonal).

Die Bise war nicht überall schwarz…

Der Vollständigkeit halber muss aber auch noch gesagt werden, dass die Bise heute nicht überall «schwarz» war. So regnete und schneite es vor allem in der Nacht, tagsüber fiel nur noch lokal wenig Nieselregen oder Schneegriesel. In der Westschweiz, im Wallis und insbesondere in den Hochalpen zeigte sich auch für längere Zeit die Sonne. Die Wolkenobergrenze lag im Westen bei etwa 2800 Metern, im Osten war sie am Vormittag noch deutlich höher.

Damit wies die feuchtegesättigte Schicht eine Mächtigkeit von 2500 bis 3000 Metern auf. Bei der klassischen Bisenlage mit Hochnebel beträgt diese lediglich 300 bis 500 Meter. Somit ist auch klar, warum bei der schwarzen Bise der Wettereindruck in der Regel ein sehr trüber ist.