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Woche der Kaltfronten

MeteoSchweiz-Blog | 02. November 2022

Nach der gestrigen sich abschwächenden Kaltfront, folgte heute eine weitere schwache Kaltfront. Auf Freitag folgt bereits die nächste Kaltfront. Diese wird voraussichtlich deutlich aktiver sein und die Schneefallgrenze auf unter 1500 Meter sinken lassen. Nach einem Blick auf die heutige Kaltfront, werfen wir einen Blick auf das Ereignis am Freitag.

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Schwache Kaltfront

Im Bodendruckfeld war das Wetter heute hochdruckbestimmt, in der Höhe befand sich der Alpenraum jedoch in einer südwestlichen Höhenströmung. Darin eingelagert streifte am Vormittag eine schwache Kaltfront die Alpennordseite.

Die Kaltfront sorgte auf der Alpennordseite vor allem in der ersten Tageshälfte für ausgedehnte tiefe Bewölkung, stellenweise gab es am Vormittag auch ein paar Tropfen Regen. Darüber zierten teils hohe Wolkenfelder den Himmel. In den Morgenstunden lag die Bewölkungsobergrenze um 2500 Metern, stieg dann mit dem Frontdurchgang an. Im Laufe des Vormittags lockerte sich die tiefe Bewölkung aus Westen allmählich auf.

Aussicht auf die nächste Kaltfront

Im Laufe des Donnerstags gelangt die Schweiz auf die Vorderseite eines umfangreichen Höhentroges mit Zentrum über den Britischen Inseln. Dabei kommt in den Alpen Föhn auf. In einer ersten Phase staut sich die Feuchtigkeit aus Südwesten am Alpensüdhang und aus Westen folgt in der Nacht auf Freitag eine Kaltfront. Mit dem Frontdurchgang wird die Föhnphase beendet. Hinter der Kaltfront sorgt der Druckanstieg in der zweiten Nachthälfte für auffrischenden Westwind.

Mit dem Ausgreifen des Höhentroges über die Alpen bildet sich über Norditalien ein Tief, welches am Freitag langsam ostwärts zieht. Damit stellt sich am Freitagmorgen voraussichtlich eine kurze Gegenstromlage (in den unteren Schichten Nord- bis Nordostströmung, in den höheren Schichten Süd- bis Südwestströmung) ein. In dieser Phase werden die höchsten Niederschlagsmengen in den östlichen Alpen erwartet. Im Laufe des Freitags scheint sich der Höhentrog über Frankreich abzuspalten. Das abgespaltene Höhentief zieht nach aktuellen Modellunterlagen über den Alpenraum Richtung Süden und führt dabei einen weitereren Schub Feuchtigkeit zur Alpennordseite.

Zu Beginn des Ereignisses liegt die Schneefallgrenze um 2300 Meter, mit dem Durchgang der Kaltfront in der Nacht auf Freitag sinkt sie rasch auf 1100 bis 1400 Meter ab. Am Freitagvormittag kann sie in den Alpentälern mit Niederschlagsabkühlung (eine Erklärung dazu finden Sie hier) teils auf unter 1000 Meter sinken.

Da die genaue Position der Abspaltung über Frankreich und des Tiefs über Norditalien noch unsicher sind und sich von Modelllauf zu Modelllauf noch ändern können, ist es schwierig die zu erwarteten Niederschlagsmengen zu bestimmen.

Dem Alpenhauptkamm entlang aus Süden wird oberhalb von 2000 Metern etwa 30 bis 60 cm, oberhalb von 1500 Metern 15 bis 30 cm und oberhalb von 1000 Metern 2 bis 15 cm Neuschnee erwartet. Für diese Neuschneemengen wurde heute ein Warnausblick ausgegeben. Wenn sich diese Mengen bestätigen, werden morgen die entsprechenden Warnungen ausgegeben.