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Es taut grau und lau

MeteoSchweiz-Blog | 21. Dezember 2022
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Heute dominierten zwar dichte Wolken und Niederschlag unser Wetter, bis auf eine Höhe von über 2000 Meter lagen die Temperaturen jedoch im positiven Bereich. Etwas freundlichere Verhältnisse herrschten einzig auf der Alpensüdseite.

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Westwind führte heute in der Höhe etwas kühlere Luft heran, dennoch war bis 2000 Meter Tauwetter angesagt

Gegenüber gestern erreichte uns aus Westen heute eine etwas kühlere Luftmasse. Nichtsdestotrotz lagen die Temperaturen bis auf eine Höhe von 2000 Metern meist über 0 Grad. Andererseits wurden im Flachland der Deutschschweiz auch die letzten Reste der kalten Grundschicht beseitigt, so dass trotz des trüben Wettercharakters die Temperatur gegenüber dem Vortag um 1 bis 4 Grad anstieg. Oberhalb von rund 800 Metern und im Westschweizer Mittelland konnte hingegen ein leichter Temperaturrückgang von 1 bis 3 Grad gegenüber gestern festgestellt werden.

Kräftiger Westwind in der Höhe

Die Westströmung machte sich vor allem auf Gipfel- und Kammlagen deutlich bemerkbar. Bis um 17 Uhr wurden auf dem Säntis 94 km/h, auf dem Moléson 93 km/h, auf dem Chasseral und auf der La Dôle 89 km/h und auf dem Napf und auf dem Pilatus immerhin 83 km/h aufgezeichnet. In den Niederungen war der Westwind dagegen vorerst schwach. Dies ist morgen und übermorgen anders, dann können nämlich auch im Flachland Böenspitzen von 50 bis 80 km/h erwartet werden, und an exponierten Gipfellagen wie dem Säntis sind am Freitag Böenspitzen von gegen 140 km/h möglich.

Morgen und am Freitag zum Teil stürmischer Westwind - jedoch kein heftiger Sturm

Dies sind kräftige Winde, aber durchaus nichts Ungewöhnliches. Ein starker Weststurm kann im Schweizer Mittelland Böen von 100 bis 120 km/h bringen, auf den exponierten Jurakreten und Voralpengipfeln kommen Böen von 140 bis 180 km/h hie und da vor.

Noch weit heftiger sind die sehr selten auftretenden Orkane wie Vivian vom 27. Februar 1990 und Lothar vom 26. Dezember 1999. Während Vivian mehr die Voralpen und Alpen betraf, erwischte es beim Orkan Lothar den Jura, das Mittelland und die westlichen Voralpen. In solchen Fällen sind im Mittelland oder in den Alpentälern Böen vom 130 bis 160 km/h möglich, an exponierten Lagen sogar 180 km/h. Auf den Berggipfeln werden 200 km/h an einigen Orten erreicht, lokal sind sogar schon 250 km/h überschritten worden, so bei Vivian auf dem Grossen St. Bernhard mit 269 km/h. Der Nordweststurm Andrea vom 5. Januar 2012 soll gemäss der Firma Meteogroup bei der Konkordiahütte 270 km/h gebracht haben. Erwähnt seien bei diesem Sturm auch noch die Spitze 169 km/h in Evionnaz und jene von Altdorf mit 140 km/h.

Freundliches Wetter südlich der Alpen

Wie bei feuchten Westlagen nicht selten profitierte die Alpensüdseite vom Schutz der Alpen, so dass dort die Wolkendecke sich zeitweise etwas auflockerte. Lange schien die Sonne mit 1 bis 3 Stunden aber auch dort nicht. Immerhin lag die Wolkenbasis hoch, so dass ein recht freundlicher Wettercharakter vorherrschte. Mit maximal 8 bis 10 Grad wurden in den Niederungen der Alpensüdseite ähnliche Temperaturen gemessen wie nördlich der Alpen.