Inhaltsbereich

Der November und Herbst 2022 auf globaler Ebene
MeteoSchweiz-Blog | 13. Dezember 2022
2 Kommentare

Im globalen Mittel war der November 2022 fast 0,2 °C wärmer als der Durchschnitt 1991–2020. In Europa lag der November fast 1,4 °C über der Norm, was ihn zum fünftwärmsten November im Copernicus-Datensatz ab 1979 macht. Die Herbstwärme erreichte in Europa Rang 3 im Copernicus-Datensatz ab 1979.

Globale Temperaturkarte November 2022.
Abb. 1: Räumliche Verteilung der weltweiten Novembertemperatur 2022 als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.
  • Klima

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer Bundesbehörden

Servicenavigation

Global gesehen war der November 2022 um 0,16 °C milder als der Durchschnitt 1991–2020. Dies war der neuntmildeste November im Copernicus-Datensatz ab 1979. Der November 2022 war kühler als der November 2012 und kühler als alle Novembermonate zwischen 2015 und 2021.

Säulengrafik der monatlichen globalen Temperatur seit 1979.
Abb. 2: Globale monatliche Temperatur von Januar 1979 bis November 2022, dargestellt als Abweichung zum Durchschnitt 1991−2020. Die schwarzen Balken kennzeichnen die November-Monate. Quelle: Copernicus.

Zu den Regionen, in denen die Temperaturen im November deutlich unter dem Durchschnitt lagen, gehörten der Westen der Vereinigten Staaten und ein Grossteil von Westkanada, Teile der kanadischen und sibirischen Arktis sowie die Antarktis. Australien verzeichnete im November landesweit die achtniedrigsten durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen seit Beginn der Messungen im Jahr 1910.

Zu den Regionen mit überdurchschnittlicher Temperatur gehörten Alaska und der Nordwesten Kanadas, die Ostküste Nordamerikas, der Nordwesten Afrikas, der Südwesten und Osten Asiens, das zentrale und südliche Chile und Argentinien sowie Neuseeland.

Neben milden Temperaturen in den Meeren Nordeuropas wurden vor allem im westlichen Mittelmeer, im nördlichen Pazifik, im zentralen Nordatlantik, im westlichen Südpazifik und in den meisten Ozeanen in der Nähe der Antarktis überdurchschnittlich hohe Lufttemperaturen gemessen.

In einem grossen Gebiet des tropischen Ostpazifiks und des subtropischen Südpazifiks, wo die La-Niña-Bedingungen anhielten, sowie in einer Region vor der Küste der westlichen Antarktis, lagen die Temperaturen unter dem Durchschnitt 1991–2020. Auch östlich von Neufundland, in Teilen des westlichen Pazifiks, vor der Westküste Nordamerikas und in weiten Teilen des Indischen Ozeans, insbesondere westlich von Australien, blieb die Temperatur unterdurchschnittlich.

Der fünftmildeste November in Europa

Die Novembertemperatur 2022 lag in den meisten Teilen Europas über dem Durchschnitt 1991–2020. Im Westen, Südosten und hohen Norden des Kontinents bewegten sich die Werte weit über dem Durchschnitt, in Teilen des europäischen Russlands dagegen unter dem Durchschnitt. Auf der Inselgruppe Spitzbergen, in Island und Südnorwegen wurden die grössten positiven Abweichungen zum Durchschnitt 1991–2020 festgestellt. Auch Grönland und die Meere Nordeuropas zeigten sich ungewöhnlich mild.

Mit 1,36 °C über dem Durchschnitt 1991–2020 war es im europäischen Mittel der fünftmildeste November im Copernicus-Datensatz ab 1979.

Europakarte zur Novembertemperatur.
Abb. 3: Räumliche Verteilung der Novembertemperatur 2022 in Europa als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.

Der Herbst auf globaler Ebene

Die Herbsttemperatur 2022 lag vor allem in Westeuropa über dem Durchschnitt 1991–2020. Das Vereinigte Königreich verzeichnete den drittwärmsten Herbst seit 1884, hinter den Jahren 2006 und 2011. Weiter südlich waren die Temperaturen sogar noch ungewöhnlicher: Südwestfrankreichs registrierte den mildesten Herbst im Copernicus-Datensatz ab 1979.

Gemittelt über ganz Europa lag der Herbst 2022 knapp 1 °C über dem Durchschnitt 1991–2020. Es war der drittwärmste Herbst im Copernicus-Datensatz ab 1979. Geringfügig wärmer war in Europa der Herbst 2006. Der wärmste Herbst in Europa im Copernicus-Datensatz ab 1979 datiert aus dem Jahr 2020 mit 1,5 °C über dem Durchschnitt 1991–2020.

Auch im Nordwesten Afrikas zeigte sich die Saison wärmer als im Durchschnitt 1991–2020. Deutlich über dem Durchschnitt 1991–2020 lag die Saisontemperatur in Grönland, in weiten Teilen Kanadas, im Nahen Osten, in Ostasien, im Süden Chiles und Argentiniens sowie in Teilen der Antarktis.

Deutlich unter dem Durchschnitt 1991–2020 blieben die Werte in Australien, Nordchile und Argentinien, Paraguay, Südbrasilien und in weiten Teilen der Antarktis.

Weltkarte zur Herbsttemperatur
Abb. 4: Räumliche Verteilung der weltweiten Herbsttemperatur 2022 als Abweichung zum Durchschnitt 1991‒2020 in °C. Quelle: Copernicus.

Die Copernicus Mitteilung zum November und Herbst 2022 ist in englischer Sprache verfügbar.

Der November in der Schweiz

Der November brachte landesweit milde Verhältnisse. In den tieferen Lagen nördlich der Alpen war es lokal der zweit- oder drittwärmste November seit Messbeginn. Über den ganzen Monat hinweg fiel immer wieder Niederschlag, in den Bergen auch etwas Schnee. Die Sonnenscheindauer blieb in weiten Gebieten der Schweiz unterdurchschnittlich, während die Alpensüdseite deutlich überdurchschnittliche Werte meldete.

Schweizerkarte der Sonnenscheindauer im November.
Abb. 5: Räumliche Verteilung der Sonnenscheindauer (Stunden) im November 2022, dargestellt als Abweichung zur Norm 1991‒2020. Quelle: MeteoSchweiz.

Der Herbst in der Schweiz

Der rekordwarme Oktober und die weit überdurchschnittliche Novemberwärme führten im landesweiten Mittel zum drittwärmsten Herbst seit Messbeginn 1864. In der westlichen Landeshälfte brachte der Herbst reichlich Niederschlag, während auf der Alpensüdseite und in den daran angrenzenden Gebieten unterdurchschnittliche Mengen fielen. Die herbstliche Sonnenscheindauer bewegte sich in den meisten Gebieten im Bereich der Norm.

Schweizerkarte zum Niederschlag im Herbst.
Abb. 6: Räumliche Verteilung der Niederschlagssummen im Herbst 2022, dargestellt in % der Norm 1991‒2020. Quelle: MeteoSchweiz.

Den umfassenden Überblick zum November 2022 und zum Herbst 2022 in der Schweiz findet der Leser im Novemberbulletin und im Herbstbulletin von MeteoSchweiz.