Gestern Abend kurz nach 17 UTC (19 Uhr LT) entlud sich über Ebnat-Kappel ein heftiges Gewitter mit Hagel. Dabei wurden ausserordentlich hohe Niederschlagsintensitäten gemeldet. Innerhalb von nur 10 Minuten sammelte der Niederschlagsmesser 34.5 mm. Dies ist die höchste Zehnminutensumme seit Beginn der Messungen der zehnminütigen Niederschlagssummen an dieser Station im Juli 2010. Der bisherige Höchstwert datiert vom 22. Juli 2010, als innert 10 Minuten 25.9 mm totalisiert wurden.
Auch in Luzern kam es gestern Abend zu heftigen Regengüssen. Ab 15.30 UTC regnete es über eine Stunde lang äusserst stark, wobei in diesem Zeitraum 40.2 mm registriert wurde. Dies ist die höchste Stundensumme seit Beginn der Messungen der Stundensummen im Jahr 1981. Allerdings wurden in Luzern während einer Stunde schon ähnliche Niederschlagssummen aufgezeichnet, so am 6. Juni 2002 mit 39.9 mm. Das Gewitter war offensichtlich nur kleinräumig sehr ausgeprägt, denn in unmittelbarer Umgebung waren die Mengen deutlich geringer. So mass die Station Emmen in etwas mehr als einer Stunde nur gerade 9 mm, und eine private Messung in der Stadt Luzern konnte sogar nur 8 mm aufzeichnen.
Heftiger Niederschlag konnte auch am oberen Zürichsee vermeldet werden. In Lachen wurden 65 mm, in Siebnen 73 mm aufgezeichnet. Diese Mengen fielen innert etwa 3 Stunden. Ähnlich hohe Niederschlagssummen konnten am Bodensee festgestellt werden. Dort wurden die stärksten Niederschläge an den Stationen Arenenberg (Messstation des Kantons Thurgau) mit 77 mm und Ermatingen mit 71 mm (Messstation des Kantons Thurgau) aufgezeichnet, wobei an beiden Stationen 40 mm innerhalb nur einer Stunde niederprasselten.
Heute konnte wieder von einem deutlich ruhigeren Wettercharakter gesprochen werden. Während in den östlichen Landesteilen noch viel Restfeuchtigkeit vorhanden war, was sich in ausgedehnter Bewölkung äusserte, zeigte sich in den westlichen Landesteilen und im Südtessin häufig die Sonne.
Dementsprechend verhielten sich auch die Temperaturen. Am wärmsten war es im Mittel- und Südtessin, wo die 30-Grad-Marke auch heute fast erreicht wurde. Im Genferseegebiet und im Wallis war es mit bis zu 28 Grad noch spätsommerlich warm, während in der oft bewölkten Ostschweiz das Thermometer maximal nur 22 bis 24 Grad anzeigte.
Im übrigen kam es in der zweiten Tageshälfte zu einigen Schauern, besonders im Nordtessin und in Mittelbünden.