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Ausnahmen…

MeteoSchweiz-Blog | 04. September 2022

Der Sonntag zeigte sich prinzipiell von seiner sonnigen Seite. Ausnahmen gab es aber sowohl am Vor-, wie auch am Nachmittag.

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Stabilisierung durch Höhenrücken

Der Blick auf die Wetterkarte zeigte heute Morgen ein ausgeprägtes Tief mit Zentrum westlich der Britischen Inseln. Dieses Tief wird uns nächste Woche für längere Zeit auf Trab halten. Aber beschäftigen wir uns zunächst mit naheliegenderem (zeitlich und räumlich). Über Mitteleuropa setzte sich im Vorfeld des Tiefs ein Höhenrücken durch und sorgte allmählich für sonniges und stabiles Wetter.

Sonnig, aber mit Ausnahmen

Der heutige Vormittag brachte dem Alpenraum allerdings nicht nur eitel Sonnenschein. In der Nacht bildete sich über dem Jura ein Schauer, welcher sich in der Folge auf eine Tour de Suisse durch das ganze Schweizer Mittelland begab.

Allzu hochreichend war dieser morgendliche Störenfried allerdings nicht. Wie das Radarbild zeigte, befand sich die Obergrenze in rund 5 km Höhe. Darüber hatte die grossräumige Absinkbewegung bereits für eine Abtrocknung und Stabilisierung gesorgt.

Wie aus der obenstehenden Ballonsondierung ersichtlich ist, gab es noch weitere Ausnahmen. Durch die Restfeuchtigkeit in den unteren Luftschichten konnten sich einerseits im Mittelland wie auch stellenweise in den Alpentälern während der Nacht Nebelfelder bilden, andererseits zeigte sich auch noch Restbewölkung in Form von Stratocumulus-Wolken am Himmel. Die Nebelfelder lösten sich im Laufe des Vormittags auf.

Am Nachmittag Quellwolken

In der labilen und noch relativ feuchten Grundschicht (siehe Sounding) bildeten sich im Laufe des Vormittags Quellwolken, welche sich am Nachmittag vor allem über den östlichen Alpen auch an der Inversion ausbreiteten und zeitweise für eine kompaktere Wolkendecke sorgten. Durch die weiter fortschreitende Subsidenz (Absinkbewegung im Hoch) konnten sich aber keine Schauer mehr ausbilden.

Die Temperatur stieg in den Niederungen auf 23 bis 27, im Rhonetal und im Tessin bis auf rund 28 Grad.

Saisonstart auf dem Atlantik

Wenden wir den Blick noch etwas weiter raus auf den Atlantik. Dort hat sich wie vor wenigen Tagen erwartet der erste Hurrikan der diesjährigen Saison gebildet. Der Sturm hört auf den Namen Danielle. In der nächsten Woche nähert sie/er sich unter Abschwächung Europa an. Solche tropischen Wirbelstürme, welche sich unter Umwandlung zu aussertropischen Tiefdruckgebieten Europa annähern, können den Wettermodellen ordentlich Kopfzerbrechen bereiten. Das Resultat ist eine erhöhte Unsicherheit in der mittelfristigen Wetterprognose. Das Europäische Modell IFS berechnete heute am ehesten eine Zugbahn in Richtung Iberischer Halbinsel, währenddessen das Amerikanische Modell GFS eher zu einer Zugbahn in Richtung Britischer Inseln tendierte.

Auf alle Fälle dürfte sich Danielle in den nächsten 2 Tage verstärken, da der Sturm in günstige Verhältnisse ziehen wird (hohe Wassertemperaturen, geringe Scherung).