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Das Jahreszeitentreffen

MeteoSchweiz-Blog | 25. September 2022
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Zugegeben, auf Grund des Wetters kamen heute wohl kaum sommerliche Gefühle auf. Ein Wörtchen sprach die warme Jahreszeit aber dennoch mit beim heutigen «Treffen der Jahreszeiten», das vom Herbst dominiert wurde.

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Die Schweiz befand sich heute im Einfluss eines langgestreckten Troges, der von Russland über Mitteleuropa bis zur Iberischen Halbinsel reichte. Dabei befand sich unser Land auf dessen Vorderseite, sprich in schwacher südwestlicher Höhenströmung im Bereich von feuchten Luftmassen.

Herbst

In der Nacht auf heute riss die Bewölkung zum Teil auf, was dank der sehr feuchten Grundschicht vor allem in den Niederungen der Deutschschweiz zur Bildung von herbstlichen Nebel- oder tiefen Hochnebelfeldern führte.

Die Auflockerungen waren am Vormittag in den östlichen Alpen deutlich grösser und länger, als dies gestern vorhergesagt wurde. So reichte es namentlich vor allem in den Bündner Bergen für 1 bis gut 2, in Ilanz sogar für mehr als 3 Stunden Sonne, bevor die Bewölkung aufgrund der feuchten und labilen Luft bald wieder zunahm.

Mit Höchstwerten von 13 bis 16 Grad blieb es an diesem sonst mehrheitlich stark bewölkten Sonntag herbstlich temperiert.

Frühling oder Sommer

Gleichzeitig schob sich noch während der Nacht von Frankreich her eine weitere Zone mit schauerartigen Niederschlägen zur Westschweiz. Die Niederschläge zogen in der Folge nur langsam ostwärts, was im Zusammenhang mit einer labilen Atmosphäre zu recht ergiebigen Regenmengen führte.

An einzelnen Stationen wurden Stundensummen über 20 mm gemessen. In Riggisberg am Längenberg fielen sogar über 21 mm innerhalb von nur 20 Minuten. Auch wenn die Temperatur heute kaum 15 Grad erreichte, so muteten zumindest solche Niederschlagswerte recht frühlingshaft oder gar sommerlich an, zumal auch am Genfersee, um Romont FR und im Aaretal zwischen Kiesen und Thun ein paar Blitze registriert wurden.

Winter

Wenn man nun noch die paar Zentimeter Neuschnee in den Bergen oberhalb von etwa 2600 Metern dazu nimmt, konnte man grosszügig noch den Winter als einen weiteren Teilnehmer am aktuellen Wettergeschehen dazuzählen. Grosszügig deshalb, weil Neuschnee auf dieser Höhe hierzulande natürlich in allen vier Jahreszeiten vorkommen kann.

Schnee in Sicht

Neuschnee wird in der kommenden Woche ein Thema sein. Auf Montag gerät der Alpenraum auf die Rückseite des eingangs erwähnten Troges. Mit nordwestlicher Strömung wird kältere Luft herangeführt. Wie gestern im Blog bereits erwähnt wurde, hält die Zufuhr von feuchter und kühler bis kalter Luft zu den Alpen auch in den nächsten Tagen an. Dank westlichen bis nordwestlichen Winden und einer gewissen Staukomponente wird am Alpennordhang am meisten Niederschlag erwartet. Nur ist es aktuell noch etwas unsicher, wie viel genau.

Auf Dienstag dürfte zudem die Schneefallgrenze am Alpennordhang auf etwa 1300 bis 1500 Meter sinken. Am Alpennordhang könnten Höhenlagen oberhalb von rund 1700 bis 2000 Metern eine ordentliche Ladung Neuschnee bekommen.