Über den Landmassen der nördlichen Hemisphäre lag die Temperatur verbreitet über dem Durchschnitt 1991–2020, besonders ausgeprägt über Mittel- und Nordamerika und grossen Teilen Asiens. Im Gegensatz dazu stehen drei grössere Regionen mit unterdurchschnittlicher Temperatur: Der Osten Russlands, eine Region, die an den westlichen Indischen Ozean vom Horn von Afrika im Westen bis nach Südindien im Osten grenzt und in der auch die Niederschläge weit über dem Durchschnitt lagen, sowie eine Region, die Teile Westsibiriens und Zentralasiens umfasst.
Auf der Südhalbkugel wurden im zentralen Südamerika und im südlichen Afrika überdurchschnittlich hohe Werte gemessen, während die Julitemperatur in Australiens verbreitet unter dem Durchschnitt blieb.
Über allen grossen Meeresbecken lag die Lufttemperatur sowohl über als auch unter dem Durchschnitt 1991–2020. Überdurchschnittliche Werte gab es vor allem im Mittelmeer, im Nordpazifik und in den an die Antarktische Halbinsel angrenzenden Meeren. Über dem tropischen Ostpazifik und dem subtropischen Südpazifik blieb die Lufttemperatur unterdurchschnittlich, was auf anhaltende La-Niña Bedingungen hindeutet. Unterdurchschnittliche Werte wurden auch im westlichen und südlichen Indischen Ozean registriert.
Im globalen Mittel war der Juli 2022 um 0,38 °C wärmer als der Durchschnitt 1991–2020. Es war einer der drei wärmsten aufgezeichneten Julimonate im Copernicus-Datensatz ab 1979, etwas kühler als der Juli 2019 und etwas wärmer als der Juli 2016. Die Temperaturunterschiede zu den vorangegangenen Julimonaten sind jedoch so gering, dass keine eindeutige Rangfolge möglich ist.