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Herbst

MeteoSchweiz-Blog | 23. September 2022
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In der Nacht auf heute hat um 3.03 Uhr der astronomische Herbst angefangen. Mit dem Herbstbeginn verabschiedete sich heute auch der Hochdruckeinfluss. Auf das Hoch folgt für längere Zeit eine sehr unbeständige Witterungsphase. Der Blick über den Tellerrand geht heute einerseits nach Slowenien, wo in den letzten Tagen die Heissluftballon-Weltmeisterschaft stattfand - mit grossem Erfolg für die Schweiz. Andererseits blicken wir aber auch auf den Atlantik, wo ein markanter Hurrikan weit nach Norden zieht.

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Das Hoch geht

Das in den letzten Tagen wetterbestimmende Hochdruckgebiet hat sich heute allmählich zum Balkan verlagert. Über Mitteleuropa stellte sich eine flache Druckverteilung ein.

Am Morgen lag vor allem entlang der grösseren Flüsse gebietsweise etwas Nebel. Dieser löste sich jedoch rasch auf. Zudem wurde erneut stellenweise Bodenfrost registriert, so beispielsweise am Flughafen Zürich-Kloten oder in Hallau.

Im Süden verdeckte am Vormittag ausgedehnte tiefe Bewölkung die Sonne. Im Norden zeigten sich bereits am Vormittag Vorboten der herannahenden Störung mit einem ersten Schub Schleierwolken. Insgesamt verlief der Tag noch einmal meist sonnig, bevor am späten Nachmittag aus Westen dichte Wolken aufgezogen sind. Die Höchsttemperaturen erreichten beidseits der Alpen rund 20 Grad.

Der Tiefdruckeinfluss kommt

In der Nacht auf Samstag erreicht uns aus Westen eine erste Störung. Damit wird auf der Alpennordseite und in den Alpen eine feuchte und kühle Witterungsphase eingeleitet, die uns bis auf Weiteres erhalten bleibt.

Die kälteste Luftmasse dürfte uns am kommenden Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch (27./28. September 2022) erfassen. Dabei sinkt die Schneefallgrenze nördlich des Alpenhauptkamms voraussichtlich auf 1500 Meter oder sogar noch etwas tiefer.

Hurrikan Fiona

Der in den vergangenen Tagen an dieser Stelle mehrfach angesprochene Hurrikan Fiona ist in der Nacht auf heute und am Vormittag westlich der Bermuda-Inseln nach Nordosten gezogen. Am Flughafen Bermuda wurde gegen Mittag unserer Zeit eine Böenspitze von 81 kt (150 km/h) gemessen.

Der Hurrikan wurde von der US-amerikanischen Wetterbehörde in der Nacht in der Kategorie 4 (von 5) mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 215 km/h eingestuft. Dabei überquerte er mit einem Kerndruck von 932 Hektopascal den 30. Breitengrad nordwärts. Seit 1979 erreichte auf dem Atlantik noch nie ein Hurrikan soweit nördlich einen solch tiefen Luftdruck.

Am Mittag wurde der Hurrikan von der US-amerikanischen Wetterbehörde auf Stufe 3 zurückgestuft, der Kerndruck wurde mit 936 Hektopascal angegeben. Die mittleren Windgeschwindigkeiten wurden jedoch immer noch mit rund 200 km/h angegeben.

Am Samstagmorgen erreicht Fiona mit voller Wucht die kanadische Seeprovinz Nova Scotia. Kurz zuvor trifft der Hurrikan auf einen aus Nordwesten vorstossenden Schub mit Höhenkaltluft.

Dabei wandelt er sich rasch in ein extremes, aussertropisches Orkantief um. Während diesem Prozess vergrössert sich das Sturmfeld, es bilden sich Fronten aus und der Luftdruck sinkt noch einmal.

Die verschiedenen Wettermodelle simulieren dabei einen minimalen Kerndruck zwischen 920 bis 925 Hektopascal - für Kanada würde dies einen neuen Rekord für den tiefsten jemals gemessenen Luftdruck bedeuten.

Dementsprechend wurden von den kanadischen Behörden verschiedene Warnungen ausgegeben, Informationen dazu sind hier zu finden: https://weather.gc.ca/hurricane/index_e.html

Zuletzt aber noch zu einem ganz anderen und sehr viel erfreulicheren Thema.

Ein neuer Weltmeister aus der Schweiz

Vom 16. September bis heute 23. September fand in Murska Sobota in Slowenien die Heissluftballon Weltmeisterschaft statt. Dabei hat der Schweizer Pilot Stefan Zeberli aus Andwil die Goldmedaille erkämpft und wird erstmals Heissluftballon-Weltmeister. Stefan Zeberli ist seit 2004 erfolgreicher Wettkampfpilot. Den Europameistertitel gewann er bereits fünf Mal und zwischen 2006 und 2019 war er durchgehend Heissluft-Ballon-Schweizermeister. Wir gratulieren herzlich!

Passend dazu wurde das wetterbestimmende Hochdruckgebiet über Slowenien (zufälligerweise) auf den Namen Stefan getauft ;-).