Weiterhin gibt es verschiedene atmosphärische und ozeanische Gründe für eine überdurchschnittliche Hurrikan-Saison im Atlantik. Zum einen herrschen immer noch La Niña-Bedingungen vor, welche die Entstehung von tropischen Wirbelstürmen begünstigen. Daneben lassen auch schwächere Passatwinde eine eher aktive Hurrikan-Saison erwarten. Zum anderen begünstigen die leicht überdurchschnittlichen Meerestemperatur im Atlantik die Entstehung von Wirbelstürmen.
Über die Gründe, weshalb bis jetzt erst drei Stürme aufgetreten sind, wird noch spekuliert. Zum einen könnte die Grosswetterlage im Atlantik eine Rolle gespielt haben. Damit sich tropische Wirbelstürme bilden können, muss in der Atmosphäre nur wenig Scherung vorhanden sein. Also die Windrichtung bzw. -stärke sollte sich mit zunehmender Höhe nur wenig ändern. Ein umfangreicher Trog über diesem Gebiet sorgte jedoch in den vergangenen Wochen dazu, dass höhere Scherungswerte erreicht wurden und damit eher für ungünstige Entstehungsbedingungen. Ein anderer Faktor bringt Herr Klotzbach, ein Hurrikan-Expert an der Colorado State University, ins Spiel. Er sieht die bis jetzt ruhig verlaufende Hurrikan-Saison in Zusammenhang mit einer Saharastaubschicht, welche sich im Entstehungsgebiet der tropischen Wirbelstürme breitgemacht hat. Herr Klotzbach meint, dass diese trockene Saharaluft sicher geholfen hat, die Sache bis jetzt ruhig zu halten und dass sie eine grosse Menge dieser trockenen Luft über dem Atlantik sehen können.