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Kontrastreiche Nordwestlage

MeteoSchweiz-Blog | 26. September 2022
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Aufgelockerte Bewölkung und einige Schauer im Norden, sonnig im Süden: Abgesehen vom Alpennordhang war es heute gar nicht so unfreundlich. Im zweiten Teil des Blogs wagen wir noch einen Ausblick auf die Niederschläge der kommenden Tage.

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Wetterlage heute

Heute lagen wir in einer westlichen bis nordwestlichen Höhenströmung, welche feuchte und labil geschichtete Luft zur Schweiz führte. Im Bodendruckfeld zeichnete sich heute Vormittag ein kurzes Zwischenhoch ab. Über dem Ärmelkanal ist die zunehmend okkludierte Front ersichtlich, welche uns in der Nacht auf Dienstag erreicht und für eine nasse Wetterphase sorgt.

Nordwestwind bestimmt Wolkenverteilung

In der Höhe war es aber eine zügige nordwestliche Höhenströmung, welche die Bewölkungsverteilung bestimmte: Der Alpennordhang war belastet, viele Wolken und etwas Niederschlag dominierten das Wettergeschehen am Vormittag. Im Flachland gegen Norden hin waren die Wolken weniger zahlreich, und es war bereits am Morgen meist trocken.

Und ebenso typisch für die Nordwestlage war es inneralpin teilweise sonnig.

Uneingeschränkter Sonnenschein gab es am Morgen im Schutze der Alpen auf der Alpensüdseite.

Im Tagesverlauf lockerte sich die Bewölkung auf der Alpennordseite da und dort etwas auf. Allerdings konnten in der labil geschichteten Luft erneut Quellwolken in die Höhe wachsen, und es bildeten sich einzelne Schauer.

Im Süden nahm die Bewölkung im Laufe des Nachmittags nur langsam zu. Bis Redaktionsschluss änderte sich das Wetter also nur unwesentlich.

Erst in den Abendstunden erreicht uns die eingangs erwähnte Okklusion, welche verbreitet Niederschlag bringt.

Nasser Ausblick

Ein Blick auf die Modellkarten für die kommende Woche zeigt, dass wir vorerst in der Nordwest- bis Westströmung verbleiben. Diese bringt weiterhin sehr feuchte Luft, welche am Alpennordhang gestaut wird und daher vor allem hier für grössere Niederschlagsmengen sorgt. Zunächst sind besonders die zentralen und östlichen Regionen betroffen. Die Schneefallgrenze ist mit rund 1400 bis 1700 Metern noch recht tief. Oberhalb rund 1800 Meter zeigt sich die Landschaft am Dienstagabend wahrscheinlich in winterlichem Kleid. Deshalb wurde heute eine Schneewarnung der Stufe 2 für den zentralen und östlichen Alpennordhang ausgegeben.

Auf Mittwoch dreht die Strömung von Nordwest etwas mehr auf West und auf Donnerstag dann allmählich aus Südwest. (Siehe dazu auch die Drehung der Ausrichtung der schwarzen Linien oben in der animierten Grafik.) Damit verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt von den zentralen und östlichen Regionen auf den westlichen Alpennordhang und das Unterwallis. Allerdings führt die Westströmung nicht nur Feuchtigkeit, sondern allmählich auch etwas mildere Luft zur Schweiz. Damit steigt die Schneefallgrenze an und das winterliche Kleid weicht dem Herbst. Damit kommen die gesamten Niederschläge am Mittwochnachmittag und Donnerstagvormittag zum Abfluss, was zu lokal grösseren Abflussmengen führen kann.

Aktuell gilt für Mittwoch und Donnerstagvormittag ein Warnausblick für eine mögliche Regenwarnung der Stufe 3. Die Lage und die neusten Modellkarten werden morgen erneut analysiert und den Warnausblick angepasst resp. eine Warnung ausgegeben.