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Luft aus den Polarregionen

MeteoSchweiz-Blog | 18. September 2022
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Polarluft ist zur Schweiz eingeflossen und die Temperaturen sind spürbar zurückgegangen. Am Sonntagmorgen reichte es in den Niederungen stellenweise für schwachen Bodenfrost. Auch die Höchsttemperaturen sind für die Jahreszeit unterdurchschnittlich.

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Polare Luftmasse

Zwischen einem Hochdruckgebiet über Westeuropa und einem ausgeprägten Tief mit Zentrum über Finnland hat sich eine Nordwestströmung etabliert. Mit dieser fliesst momentan Kaltluft polaren Ursprungs zum Alpenraum. Verfolgen wir die aktuell über der Schweiz liegende Luftmasse zurück, so zeigt sich, dass sich diese vor ein paar Tagen noch nördlich des Polarkreises und damit in den Polargebieten befunden hat.

In der Nacht noch etwas Neuschnee

Während die zugeführte Luftmasse am Samstag auch noch einiges an Feuchtigkeit im Gepäck hatte und damit am Alpennordhang für Schneefall gesorgt hatte, war die Luft am Sonntag dann deutlich trockener.

In der Nacht zum Sonntag hatte es zunächst noch ausgedehnte Bewölkung und zum Teil fiel noch Regen, bzw. in Lagen oberhalb von rund 1500 Metern oft Schnee. In den östlichen Alpen kamen oberhalb von rund 1800 bis 2000 Metern zum Teil 10 bis 15 cm Neuschnee zusammen. Aufgrund der noch nicht wirklich kalten Erdoberfläche schmolz ein grosser Teil des Schnees rasch wieder weg.

Stellenweise Bodenfrost

In der Westschweiz war die Bewölkung bereits anfangs Nacht zum Sonntag aufgelockert, sonst klarte es im Laufe der Nacht von Westen her auf. Während die Bewölkung im Osten die Abstrahlung und damit die verstärkte Auskühlung des Bodens verhinderte, war die Abstrahlung im Westen teils ungestört. In der Westschweiz und im Wallis ging die Lufttemperatur in den Niederungen teils bis auf 2 Grad zurück und es reichte stellenweise für schwachen Bodenfrost.

Für die Jahreszeit ziemlich kalt

Tagsüber hielt sich die Bewölkung nur noch ganz im Osten etwas zäher, sonst war es ziemlich sonnig. Doch auch mit viel Sonnenschein stiegen die Temperaturen auf der Alpennordseite kaum über 17 Grad. Zur Einordnung: Der Normwert der Höchsttemperatur (basierend auf der Referenzperiode 1991-2020) liegt Mitte September in den Niederungen der Alpennordseite bei 19 bis 20 Grad.

Auch die nächtlichen Tiefsttemperaturen von 2 bis 6 Grad liegen unter der Norm. Diese würde bei 9 bis 10 Grad liegen. Die aktuelle Witterungsphase kann bezüglich der Mitteltemperatur als rund 3 Grad kälter als der Normwert abgebucht werden. Somit entsprechen die aktuellen Temperaturen dem Normwert von Mitte Oktober.

Abweichungen vom Normwert – nach oben und nach unten – sind natürlich Alltag, und machen ja das Wetter aus. In den letzten Wochen und Monaten waren die Abweichungen nach oben deutlich in der Überzahl. Dies zeigt sich exemplarisch am Verlauf der Temperatur gegenüber dem Normwert an der Station Luzern.