Der Alpenraum befand sich heute Mittwoch auf der Vorderseite einer Tiefdruckzone über Westeuropa. Mit einer kräftigen südwestlichen Höhenströmung wurde warme, aber zunehmend feuchtere und instabilere Luft zur Schweiz geführt.
Die Nacht war meist stark bewölkt, wodurch die langwellige Abstrahlung stark reduziert war. Zusätzlich störte der kräftige und sehr milde Südwestwind in der Höhe die Ausbildung eines nächtlichen Kaltluftsees. Die höchsten Temperaturen in der Nacht wurden deshalb vor allem dann und an denjenigen Orten gemessen, an welchen der Südwestwind für eine Durchmischung der Grundschicht sorgte. Die Tiefsttemperatur in der Nacht betrug im Flachland zwischen 15 und knapp 20 Grad.
... aber kaum Schaueraktivität. Wer am Morgen das Satellitenbild und das Niederschlagsradar konsultiert hatte, hat vermutlich einen anderen Wetterverlauf für die erste Tageshälfte erwartet.
Zugegeben: Auch wir haben besonders über den Alpen am Vormittag einige Schauer mehr erwartet. In der Realität blieb es bis Mitte Nachmittag abgesehen von lokalen, schwachen Schauern grösstenteils trocken.
Mit zeitweise kräftig auffrischendem Südwestwind bewegten sich die Temperaturhöchstwerte am Nachmittag bei 22 bis 26 Grad. Auf der Alpensüdseite stieg die Temperatur am Nachmittag auf rund 24 Grad.
Auffallend war auch die hohe Luftfeuchtigkeit beziehungsweise die hohen Taupunkte bedingt durch die Zufuhr von subtropischer Luft durch den Ex-Hurrikan Danielle.
Am Nachmittag lockerte sich die Bewölkung von Westen her auf und vor allem westlich von Bern gab es längere sonnige Abschnitte. Gegen Redaktionsschluss des Blogs entwickelten sich dem Jura entlang die ersten etwas kräftigeren Schauer und Gewitter. Am Abend und in der Nacht erwarten wir generell eine zunehmende Schauer- und Gewitteraktivität. Denn die Voraussetzungen für das eine oder andere lokal kräftige Gewitter sind weiterhin günstig beziehungsweise werden ab dem Abend besser.
Ein Faktor, der etwas gegen starke Entwicklungen spricht, ist die bereits fortgeschrittene Jahreszeit. Mitte September sind in der Nacht nördlich der Alpen üblicherweise keine allzu heftigen Gewitter mehr zu erwarten.
Die Wahrscheinlichkeit für kräftige Gewitter ist besonders über der Westschweiz und im Mittel- und Südtessin erhöht, weshalb für diese Regionen ein Gewitterausblick ausgegeben wurde. In Südbünden und im Engadin sind zudem kräftige gewittrig durchsetzte Niederschläge möglich.