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Super!

MeteoSchweiz-Blog | 31. August 2022
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Tropische Wirbelstürme werden über dem Pazifik als Taifune bezeichnet. Erreichen sie eine gewisse Stärke, bekommen sie den Zusatz «super». Supertaifun «Hinnamnor» treibt aktuell südlich von Okinawa (Japan) sein Unwesen. Super waren die Niederschläge gestern in der Schweiz, auch wenn stellenweise in kurzer Zeit etwas gar viel Niederschlag gefallen ist und nicht alle Regionen beglückt wurden. Und nicht zuletzt: Super, haben Sie den Weg zum Meteoblog gefunden! :)

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Hoch über dem Nordmeer

Die Schweiz lag heute weiterhin am Südrand eines Hochdruckgebiets mit Zentrum über dem Nordmeer. Die Druckverteilung über Mitteleuropa war am Boden jedoch flach, auf der Alpennordseite kam eine meist nur schwache Bise auf. Der Grund, warum sich das Wetter in einigen Regionen alles andere als hochdruckbestimmt präsentierte, ist in der Höhe zu suchen bzw. zu finden.

Höhentief vor allem noch im Osten wetterwirksam

In einer Höhe von rund 6 km sehen wir ein vor allem in der Höhe ausgeprägtes Tief, welches uns gestern Abend überquert hat und für teils kräftige Niederschläge gesorgt hatte. Vor allem der Osten war auch heute noch davon betroffen, was sich in den vormittäglichen Niederschlägen manifestierte. Am Nachmittag klangen die Niederschläge auch hier allmählich ab, zuletzt über den östlichen Alpen.

Im Osten bewölkt, im Westen und Süden sonniger

Sinnbildlich für das Wetter im Osten soll untenstehender Zeitraffer vom Flughafen Zürich dienen.

Zeitraffer Flughafen Zürich, Quelle D. Buck

Sonniger zeigte sich das Wetter im Westen und im Laufe des Vormittags mit Nordwindunterstützung auch im Süden.

Die Temperaturen stiegen im bewölkten Osten auf rund 20, im Westen bis 26 und im Süden mit Nordwind bis knapp 29 Grad.

Rückblick Niederschlag

Gestern Nachmittag und Abend fielen mit den nur langsam ziehenden Schauer- und Gewitterzellen örtlich hohe Niederschlagsmengen in kurzer Zeit. Speziell erwähnenswert sind die Stationen Oron-le-Châtel im Kanton Waadt und Wittnau im Kanton Aargau. Dort fielen in 10 Minuten 23.4 mm bzw. 18.8 mm, in einer Stunde gar 46.5 mm bzw. 46.9 mm.

Pazifik: Supertaifun «Hinnamnor»

Auf einer deutlich wilderern Klaviatur spielt das Wetter momentan in Teilen des Pazifiks. Dort hat sich in den vergangenen Tagen ein kräftiger tropischer Wirbelsturm entwickelt. Diese werden im Pazifik als Taifune bezeichnet. Erreichen sie im 1-Minuten-Mittel Windgeschwindigkeiten von 130 Knoten (240 km/h) oder mehr, spricht das Joint Typhoon Warning Center (JTWC) von einem Supertaifun. Heute Vormittag befand sich «Hinnamnor» knapp südlich der Japanischen Insel Okinawa mit einem maximalen 1-Minuten-Mittel von 130 Knoten (knapp 250 km/h) und Böen von 160 Knoten (knapp 300 km/h).

Nach aktuellen Berechnungen sollte der Wirbelsturm zunächst unter geringer Abschwächung in Richtung Südwesten ziehen und am Freitag den Kurs radikal nach Norden ändern und östlich an Taiwan vorbeiziehen. Voll in der Zugbahn liegen aber unter anderem die zur Präfektur Okinawa gehörenden Yaeyama-Inseln. Diese Zugbahn ist jedoch noch mit gewissen Unsicherheiten behaftet.

Und auf dem Atlantik?

Auch hier könnte sich in den nächsten Tagen ein erster tropischer Wirbelsturm (in dieser Region Hurrikan genannt) der diesjährigen Saison entwickeln. Das National Hurricane Center sieht eine 60%-Wahrscheinlichkeit, dass sich über Regionen mit erhöhter Schauer- und Gewitteraktivtät in den kommenden 48 Stunden ein tropischer Wirbelsturm entwickeln könnte (siehe Grafik).

Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) geht übrigens weiterhin von einer leicht überdurchschnittlichen Hurrikansaison aus (6-10 Hurrikans, 3-5 starke Hurrikans). Die Saison dauert bis Ende November. Details dazu finden sich hier.