Gletscherschwund dokumentiert in Vorher- / Nachher-Bilder
Mit Vorher- / Nachher-Bildern arbeiteten Forschende der ETH Zürich und der WSL um den Gletscherschwund im 20. Jahrhundert zu rekonstruieren.
Vom Ersten Weltkrieg bis Ende der 1940er Jahre haben Ingenieure der Landesvermessung – heute Swisstopo – grosse Teile der Schweizer Alpen von rund 7000 Standorten aus fotografiert und mittels sogenannten Phototheodoliten (einer Mischung aus Photoapparat und Winkelmessgerät) vermessen. Dabei entstanden Bilder auf Glasplatten, welche Swisstopo später digitalisiert hat. Ist die Gletscheroberfläche von zwei verschiedenen Zeitpunkten bekannt, lässt sich daraus die Volumenänderung berechnen. Aus der Studie geht weiter hervor, dass nicht alle Gletscher gleich vom Schwund betroffen sind. Wie stark sich das Volumen verringert hat, hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab: Erstens auf welcher Höhe sich die Gletscher befinden, zweitens wie flach die Gletscherzunge ausläuft und drittens wie stark die Gletscher mit Schutt bedeckt ist.
Wenn Sie mehr über diese Methode erfahren möchten, können wir Ihnen diesen Bericht empfehlen.
Gemäss GLAMOS, dem Schweizerischen Gletschermessnetz, sind die Gletscher in diesem Sommer so stark geschmolzen wie noch nie seit Messbeginn. Matthias Huss, der Direktor von GLAMOS stellt fest: "In anderen Jahren wie 2011, 2015, 2018 oder 2019 gab es bereits eine sehr starke Schmelze, aber 2022 ist wirklich anders und bricht alle Rekorde."