Inhaltsbereich

Zyklonal gekrümmt

MeteoSchweiz-Blog | 10. September 2022
3 Kommentare

Wechselhaftes Westwindwetter ist das Thema des Tages: Immer wieder Schauer, dazwischen zunehmend sonnige Abschnitte. Warum dabei die Krümmung von Linien wichtig ist, erfahren Sie im heutigen Blog.

  • Wetter

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer BundesbehördenAlle Schweizer Bundesbehörden

Tief am Boden …

Die Schweiz befand sich am Südrand eines Tiefs, welches heute von den Benelux-Staaten über Norddeutschland in Richtung Polen wanderte. Im Atlantik nähert sich der ehemaligen Hurrikane «Danielle», welcher in der nächsten Woche unser Wetter beeinflussen wird. Noch weiter westlich, vor der kanadischen Küste rotiert «Earl», welcher in den nächsten Tagen an Stärke verlieren wird.

… und in der Höhe

Das Tief nördlich der Schweiz ist in den höheren Luftschichten deutlich ausgeprägt. In der Animation unten ist zu sehen, dass die Schweiz sich am Rande dieses Höhentiefs befindet. Am Vormittag zog ein erster Teiltrog über die Alpennordseite, was an der Krümmung der schwarzen Isohypsen zu sehen ist. Somit war das Wetter zyklonal geprägt. Am Nachmittag waren die Isohypsen gestreckt, am Abend zieht ein weiterer Teiltrog mit stärker gekrümmten Isohypsen über die Schweiz.

Die schauerigen Folgen

Zyklonale Krümmung in der Höhe bedeutet Hebung, welche heute gut in Form von Schauern zu sehen war. In der Nacht und heute Vormittag gab es auf der Alpennordseite sowie im Bündnerland verbreitet Schauer, besonders an den Voralpen und am Nordrand der Schweiz. Im Laufe des Morgens liessen die Schauer in der westlichen Hälfte des Landes nach, gemeinsam mit dem Abzug des ersten Teiltroges nach Osten. Und aus Westen lockerten sich die Wolken immer mehr auf.

Allerdings ist eine Stabilisierung gegen den Tagesgang schwierig. Über dem nahen Frankreich und in der Westschweiz, wo schon ein paar Sonnenstunden am Vormittag zusammenkamen, bildeten sich erneut einzelne Schauer. Diese waren besonders gegen Norden aktiv, wo das Höhentief noch immer nahe war.

Auch in den östlichen Landesteilen gab es kaum Stabilisierung. So hielten die Schauer an, allerdings in geringerer Zahl und mit sonnigen Abschnitten dazwischen. Dadurch erreichten die Temperaturen auf der Alpennordseite 17 bis 20 Grad.

Heute Abend und in der Nacht schwenkt dann noch der zweite Teiltrog vorüber, welcher vor allem in den östlichen Landesteilen die Schaueraktivität wieder erhöhen wird. Damit dreht dann auch die Höhenströmung auf Nordwest, wodurch die letzten Schauer an die östlichen Voralpen gestaut werden.

Wo viel Sonne schien

Anders war der Wettercharakter auf der Alpensüdseite. Weiter vom Tief entfernt und von den Alpen geschützt verlief der heutige Tag vorwiegend sonnig. Am Nachmittag bildeten sich gegen die Alpen hin einige Quellwolken und die Temperaturen erreichten bis 25 Grad. Auch im Wallis konnte viel Sonne genossen werden. Nach ein paar wenigen schwachen Schauern am frühen Morgen lockerten sich die Wolken rasch auf und die Temperaturen stiegen bis auf 22 Grad.