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Der Dezember und das Jahr 2022 auf globaler Ebene

MeteoSchweiz-Blog | 13. Januar 2023
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Laut den Daten des europäischen Copernicus-Dienstes war der Dezember 2022 global gesehen 0,27 °C wärmer als die Norm 1991-2020. Es war der siebentwärmste Dezember im Copernicus-Datensatz ab 1979. Das Jahr 2022 war im globalen Durchschnitt das fünftwärmste seit Messbeginn, aber mehrere europäische Länder, darunter die Schweiz, erlebten das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen.

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Der Dezember 2022 in Europa und weltweit

Im Dezember 2022 lag die Temperatur im Europäischen Mittel über dem Durchschnitt 1991–2020. Räumlich gesehen gab es jedoch einen auffälligen Kontrast zwischen Nord- und Südeuropa. Von der Iberischen Halbinsel und Südfrankreich über das Mittelmeer und Italien bis zu den Balkanländern lagen die Temperatur weit über dem Durchschnitt. Laut Météo-France war es auf Korsika der mildeste Dezember seit Beginn der Statistik im Jahr 1947.

Umgekehrt blieb die Dezembertemperatur in Nordeuropa unter dem Durchschnitt 1991–2020. Im Vereinigten Königreich herrschten kalte Bedingungen, ebenso in Skandinavien und in Island. Reykjavík verzeichnete den tiefsten Dezemberwert seit 1918 (-23 °C am 28. Dezember). Im landesweiten Mittel erlebte Island den kältesten Dezember seit 1973.

Weltweit war der Dezember 2022 durch einige Regionen mit überdurchschnittlicher Temperatur im Osten Kanadas, in Nordafrika und in Sibirien gekennzeichnet. Unterdurchschnittliche Werte wurden in Westkanada, im Norden der USA, in Zentral-Eurasien und im Osten Australiens verzeichnet. Die Kältewelle, die den Osten der USA um Weihnachten erfasste, gab auf der Monatskarte keinen markanten Ausschlag. Dies zeigt, wie einzelne Wetterereignisse in den Monatsstatistiken ausgeblendet werden können.

Der Dezember 2022 im Überblick

Global gemittelt war der Dezember 2022 um 0,27 °C wärmer als der Durchschnitt 1991–2020. Es war der siebentwärmste Dezember im Copernicus-Datensatz ab 1979. Der Dezember 2022 war um fast 0,27 °C kälter als der wärmste je gemessene Dezember 2019.

Die Anomalien der europäischen Durchschnittstemperatur sind in der Regel grösser und variabler als auf globaler Ebene. Im Dezember 2022 lag die europäische Durchschnittstemperatur 0,89 °C höher als der Durchschnitt 1991-2020. Es war der achtwärmste Dezember in Europa im Copernicus-Datensatz ab 1979.

Die Copernicus Mitteilung zum Dezember 2022 ist in englischer Sprache verfügbar.

Das Jahr 2022 weltweit

In zwei wesentlichen Gebieten, beide in den Polarregionen, lag die Jahrestemperatur um mehr als 2 °C über dem Durchschnitt 1991–2020: In der Arktis vom nördlichen Zentralsibirien über die Karasee bis zur Inselgruppe Spitzbergen, und vor der Küste der antarktischen Halbinsel, im Weddell- und Bellingshausenmeer, wo die Packeiskonzentration während eines Grossteils des Jahres unterdurchschnittlich war.

Andere Regionen mit überdurchschnittlicher Jahrestemperatur waren Grönland, Nordwestafrika, grosse Teile Europas, der Nahe Osten und Zentralasien, Teile der Ostantarktis sowie grosse Gebiete im nördlichen und südwestlichen Pazifik. Einige von Regionen erlebten das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. So gab der neuseeländische Wetterdienst beispielsweise bekannt, dass 2022 das wärmste Jahr im Land seit Beginn der Messungen im Jahr 1909 war.

Die grössten negativen Abweichungen zeigten sich im zentralen und östlichen tropischen Pazifik, in Zentral- und Ostaustralien und in Zentralkanada mit Werten bis zu 1,5 °C unter dem Durchschnitt 1991–2020. Die niedrigen Temperaturen im tropischen Pazifik spiegeln die La-Niña-Bedingungen für einen Grossteil des Jahres und das dritte Jahr in Folge wider. Relativ niedrige Temperaturen und starke Niederschläge über Australien sind ebenfalls typische Merkmale von La-Niña-Ereignissen. In keiner Region gab es das kälteste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Das Jahr 2022 in Europa

Die Variabilität der europäischen Durchschnittstemperatur ist grösser als im weltweiten Durchschnitt, aber die Werte sind aufgrund des relativ dichten Beobachtungsnetzes auf dem Kontinent sicherer. Das Jahr 2022 lag im europäischen Mittel 0,87 °C über dem Durchschnitt 1991–2020. Es rangiert auf Platz zwei in der Liste der wärmsten Jahre. Das Rekordjahr 2020 brachte 1,2 °C über dem Durchschnitt 1991–2020. Es war in Europa bei weitem das wärmste Jahr im Copernicus-Datensatz ab 1979.

Am wärmsten zeigte sich das Jahr 2022 in Südwesteuropa. Mehrere nationale Wetterdienste meldeten das wärmste Jahr seit Messbeginn: Portugal, Spanien, Frankreich, das Vereinigten Königreich, Irland, Luxemburg, die Schweiz, Italien, Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina.

Das Jahr 2022 im Überblick

Auf globaler Ebene war das Jahr 2022 mit 0,30 °C über dem Durchschnitt 1991–2020 das fünftwärmste seit Messbeginn. Es war jedoch nur geringfügig wärmer als die Jahre 2015, 2018 und 2021. Im Vergleich zur vorindustriellen Norm (1850–1900) betrug die Abweichung etwa 1,2 °C. Die letzten acht Jahre waren bei weitem die wärmsten seit Messbeginn.

Der Dezember 2022 in der Schweiz

Der Dezember zeigte sich bis nach der Monatsmitte kühl mit mehreren Schneefällen bis in tiefe Lagen. Eine kräftige Erwärmung mit Höchstwerten bis 16 °C liess anschliessend die Schneefallgrenze auf über 2000 m ansteigen. An Silvester brachte warme Subtropikluft auf der Alpennordseite lokal 17 bis knapp 21 °C.

Das Jahr 2022 in der Schweiz

Die Schweiz blickt auf das deutlich wärmste und regional auf das sonnigste Jahr seit Messbeginn zurück. Der Jahresverlauf war geprägt durch anhaltend überdurchschnittliche Temperaturen, anhaltenden Niederschlagsmangel und viel Sonnenschein. Der heisse Sommer brachte drei Hitzewellen und regional eine ausgeprägte Trockenheit.

Der umfassende Überblick zum Dezember 2022 und zum Jahr 2022 in der Schweiz ist in der Rubrik Publikationen zu finden.