Inhaltsbereich

Endlich Neuschnee

MeteoSchweiz-Blog | 09. Januar 2023
9 Kommentare

Im heutigen Meteoblog werfen wir einen Blick auf die bisher prekäre Schneesituation und schauen uns die gefallenen Neuschneemengen an. Da auch in den kommenden Tagen wiederholt Niederschlag fällt, befassen wir uns auch mit der Schneeprognose.

  • Wetter

Fussbereich

Top Bar Navigation

Alle Schweizer BundesbehördenAlle Schweizer Bundesbehörden

Schneemangel in den mittleren Lagen

Die letzten Wochen waren in den Schweizer Alpen von einem markanten Schneemangel geprägt. Dieser betraf alle Regionen und alle Höhenlagen. Insbesondere in den mittleren Lagen um 1500 Meter war dieser jedoch sehr markant. So präsentierte sich beispielsweise das Schneemessfeld in Andermatt im Zeitraum vom 3. bis 8. Januar 2023 aper, was in der Beobachtungsreihe seit 1967 zu dieser Zeit noch nie vorgekommen ist. Im langjährigen Durchschnitt (Median) beträgt anfangs Januar die Schneehöhe gut 50 cm. In extrem schneereichen Wintern waren es aber auch schon 150 bis 180 cm.

Die Auswertung der mittleren Schneehöhe über den Zeitraum vom 1. bis am 9. Januar seit 1967 zeigt folgendes Bild:

Der ausgewertete Zeitraum ist mit neun Tagen allerdings recht kurz. So lag beispielsweise im Zeitraum vom 23. November 2016 bis am 2. Januar 2017 in Andermatt gar kein Schnee.

Kaltfront bringt Neuschnee

Ein Tief über dem Nordmeer hat in der Nacht auf heute eine Kaltfront über die Schweiz hinweg nach Osten gesteuert. Dabei ist die Schneefallgrenze bis am Morgen auf 800 bis 1000 Meter gesunken. Insbesondere in der Westschweiz gab es dabei auch einige Blitzentladungen.

Aufgrund der westsüdwestlichen Höhenströmung befand sich der Schwerpunkt des Niederschlags in den westlichen Alpen. Hier wurden 20 bis 30 cm, stellenweise um 40 cm Neuschnee gemessen. Der höchste Wert der manuellen Messungen stammt mit 47 cm vom Messfeld des SLF auf der Lauchernalp (1975 m) im Lötschental.

Am Abend und in der Nacht auf Dienstag (10. Januar 2023) erfolgt allmählich eine Winddrehung auf Nordwest. Damit verlagert sich der Schwerpunkt des Niederschlags zu den zentralen und östlichen Alpen.

Weiterer Neuschneezuwachs in den kommenden Tagen

Auch in den kommenden Tagen werden in rascher Abfolge Warm- und Kaltfronten die Schweiz überqueren. Am Dienstag erfolgt zunächst eine Wetterberuhigung, in der Folge erfasst uns eine wenig niederschlagsaktive Warmfront. Dabei steigt die Schneefallgrenze vorübergehend auf 1500 bis 1700 Meter.

Im Laufe des Mittwochs überquert uns eine Kaltfront mit sinkender Schneefallgrenze, auf Donnerstag folgt die nächste Warmfront. Der Niederschlag wird jeweils von starken bis stürmischen west- bis nordwestlichen Höhenwinden begleitet. Somit werden oberhalb von 1500 bis 2000 Metern grössere Neuschneemengen zusammenkommen:

Auch in den Folgetagen dürfte es in einem ähnlichen Stil weitergehen. Zuletzt noch eine Zusammenstellung von Links zu aktuellen Informationen zum Thema Schnee und Lawinen: