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Die Geschichte der Meteorologie

MeteoSchweiz-Blog | 25. Januar 2023
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In diesem Blog werfen wir einen Blick zurück und stellen Ihnen einige ausgewählte Schlaglichter aus der Geschichte der Meteorologie vor. Denn: Wie das Wetter ist und wird hat die Menschheit schon immer interessiert.

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Ca. 2 Mio v. Chr.

Unsere ältesten Vorfahren läuten vermutlich den Beginn der Wetterbeobachtung ein. Denn, wer geht schon gerne im strömendem Regen auf die Jagd?

Mit Erfindung der Schrift werden in der Folge Wetterbeobachtungen oder gar Wetterregeln notiert.

4. Jahrhundert v. Chr.

Aristoteles versucht eine Erklärung der in der Atmosphäre ablaufenden Prozesse. Mangels meteorologischer Messgeräte muss er sich auf eine Beschreibung begnügen.

Ca. 50 v. Chr.

Bereits aus dieser Ära sind erste Versuche der Wetterbeeinflussung überliefert. Zeitzeugen berichten von einem blonden Barden Troubadix, dessen Gesang lokale Starkregenereignisse verursacht. Die schriftlichen populärwissenschaftlichen Aufzeichnungen blieben lange verschollen und wurden erst Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckt. :-)

Um 1450

Leon Battista Alberti baut den ersten Windmesser: Der Ausschlag einer Windplatte liefert Rückschlüsse auf die Windgeschwindigkeit.

16. Jahrhundert

Ab jetzt geht es Schlag auf Schlag: Leonardo da Vinci (1452 – 1519) gilt als Erfinder des Hygrometers (Feuchtemessung). Galileo Galilei (1564 – 1641) entdeckt die Grundlagen der Temperaturmessung: Die Dichte von Flüssigkeiten ändert sich mit der Temperatur.

17. Jahrhundert

Daniel Gabriel Fahrenheit erfindet das Quecksilberthermometer und definiert 1714 die nach ihm benannte Fahrenheit-Temperaturskala. Anders Celsius orientiert sich am Schmelz- und Siedepunkt des Wassers, die Celsiusskala war geboren (1742). Das ewige Wehklagen von «Mir isch kalt» bzw. «Ist das heiss hier» können seither wissenschaftlich korrekt mit Messwerten unterfüttert werden.

Evangelista Torricelli (1608 – 1647) erfindet das Barometer. Blaise Pascal endeckt (1647), dass der Luftdruck mit der Höhe abnimmt. Er ist in der Druck Standardmasseinheit verewigt.

Es soll anschliessend über 100 Jahre dauern, bis all die bislang erfundenen meteorologischen Messgeräte in einem Messnetz Anwendung finden.

18. Jahrhundert

1780 gründet Kurfürst Karl Theodor in Mannheim die «Societas Meteorologica Palatina». Sie organisiert erstmals weltweite Wetterbeobachtungen an 39 Stationen. Die Datenübermittelung entspricht dem damaligen Stand der Technik: mit Pferden und Schiffen werden die Messwerte nach Mannheim gesendet und anschliessend in Jahrbüchern publiziert. Wegen politischer Wirren und dem Tod des Kurfürsten stellt die «Societas Meteorologica Palatina» bereits Ende des 18. Jahrhunderts ihren Betrieb wieder ein.

19. Jahrhundert

Der zunehmende Schiffsverkehr steigert das Bedürfnis nach einer möglichst einheitlichen Beschreibung/Klassifizierung der Windstärke. 1806 fasst Francis Beaufort die verschiedenen Ansätze in der Beaufortskala zusammen, die die Auswirkungen der verschiedensten Windstärken auf Land und auf See beschreibt.

Im martialischen 19. Jahrhundert stagniert die weitere Entwicklung der Meteorologie zunächst. Währenddessen wird in der Kommunikation – einem für die Meteorologie immer wichtiger werdenden Fachgebiet - die Datenübermittelung revolutioniert: 1837 erfindet Samuel Morse sein gleichnamiges Alphabet.

Ende des 19. Jahrhunderts kehrt zumindest meteorologische Vernunft ein: 1873 knüpft der «Erste Meteorologen Congress» zarte meteorologische Verbindungen zwischen den Staaten. Ab 1876 veröffentlicht die Deutsche Seewarte in Hamburg täglich erscheinende Wetterkarten.

1881 wird die «Meteorologische Zentralanstalt», die Vorgängerin der «MeteoSchweiz» gegründet. Das damalige Schweizer Wetterstationsnetz umfasst bereits knapp 90 Stationen.