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Der Januar kann auch anders

MeteoSchweiz-Blog | 15. Januar 2023
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Dass der laufende Januar bisher aussergewöhnlich mild und schneearm ist, wurde an dieser Stelle schon mehrfach thematisiert. Dass es Mitte Januar auch anders gehen würde zeigte sich vor genau zwei Jahren.

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Der Schneefall vom 14./15. Januar 2021

Damals gelangte mit einer kräftigen Nordwestströmung feuchte Atlantikluft zu den Alpen. Gleichzeitig wurde in den unteren Luftschichten von Nordosten her Polarluft herangeführt, was zu einem Absinken der Schneefallgrenze bis in die tiefsten Lagen führte. So schneite es in der Deutschschweiz – und hier vor allem im Nordosten – vom 14. auf den 15. Januar 2021 anhaltend und intensiv.

Im östlichen Flachland wurden am 15. Januar 2021 um 7 Uhr morgens verbreitet 25 bis 35 cm Neuschnee gemessen. An leicht erhöhten Lagen oberhalb von rund 700 Metern wurden an den offiziellen Messstellen 45 bis 60 cm verzeichnet, im Vorderrheintal gar 60 bis 80 cm.

In Berglagen über 1500 Metern gab es zum Teil noch mehr Schnee. Hier war bereits am Vortag eine rechte Ladung Neuschnee gefallen, sodass die Schneedecke auf 70 bis 150 cm angewachsen war.

Die Neuschneemengen aus dem Januar 2021 zählen regional zu den höchsten in den langjährigen Schneemessreihen.

Und dieses Jahr?

Bis jetzt war der Januar 2023 bekanntlich ausserordentlich mild und schneearm. Wie gestern an dieser Stelle beschrieben ist aber momentan eine Witterungsumstellung im Gang. Im Laufe der kommenden Tage gelangen wir sukzessive in kältere Luft.

Bereits heute Sonntag überquerte eine aktive Kaltfront die Schweiz von West nach Ost. Starker bis stürmischer Westwind brachte Niederschlag, die Schneefallgrenze sank dabei auf 600 bis 900 Meter.

Am Montag zieht ein Teiltief über Nordfrankreich Richtung Dänemark und mit teils stürmischem Wind fliesst kältere Polarluft zum Alpenraum. Das nördlich der Schweiz durchziehende Sturmfeld des Tiefs streift auch die Schweiz, und hier insbesondere die nordwestlichen Landesteile. Die entsprechenden Warnungen für den stürmischen Wind finden Sie hier.

Auch die Schneefallgrenze sinkt weiter ab. In der ersten Wochenhälfte ist auch in den tiefen Lagen zeitweise etwas Schneefall zu erwarten. In der Folge ist es gemäss den aktuell vorliegenden Modellunterlagen dann zwar kalt, die Niederschlagsbereitschaft ist aber nur noch gering. Ein Ereignis wie vor zwei Jahren ist (zumindest momentan) nicht in Sicht.