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Der erste Rekord des Jahres wurde bereits verzeichnet

MeteoSchweiz-Blog | 01. Januar 2023
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An diesem Neujahrstag gab es einige Temperaturrekorde. Darunter wies eine Station einen ganz speziellen Temperaturverlauf auf. Wir schauen uns das Ganze im Detail an.

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Das heutige Wetter ist schnell erzählt. Nach wie vor befinden wir uns zwischen einem Tiefdruckkomplex, welcher sich von der Iberischen Halbinsel bis ins Nordmeer erstreckt, und einem Hoch im östlichen Mittelmeerraum. Dabei wurde an diesem Neujahrstag in der südwestlichen Strömung weiterhin sehr milde Luft zur Schweiz geführt. Die Details zur Wetterlage sind im gestrigen Blog bereits aufgeführt.

Das neue Jahr startete spannend, denn der erste Rekord des Jahres liess nicht lange auf sich warten. Um 00:50 UTC wurde in Delémont 19.3 °C gemessen. Damit verzeichnete diese Station einen neuen Januarrekord in Bezug auf die Höchsttemperatur. Dass ein Tagesmaximum-Rekord mitten in der Nacht aufgestellt wird, ist sehr speziell, der Grund dafür ist in der untenstehenden Grafik ersichtlich.

Um 00:50 UTC ist zu sehen, dass ein Anstieg der Windgeschwindigkeit und deren Absinkbewegung (siehe Blog gestern) für den Januarhöchsttemperatur - Rekord gesorgt haben in Delémont. So zumindest der Stand bis zur Mittagszeit.

Dann wird der Rekord aus der Nacht tagsüber gleich nochmals gebrochen. In diesem zweiten Höchststand sind die Windgeschwindigkeiten zuerst deutlich tiefer, jedoch ist ersichtlich, dass die 5cm Temperatur und die 2m Temperatur gegen 10 UTC so gut wie identisch sind. Daraus ist ersichtlich, dass die herangeführte Luftmasse mit dem Südwestwind zuerst deutlich wärmer war als der Boden (bzw. 5cm Temperatur). Im Sommer würde an einem Tag mit viel Sonne die 5cm Temperatur bereits deutlich über der 2m Temperatur liegen und somit die darüber liegende Luft erwärmen.

Bei diesem Sonnenstand reicht es aber nur dafür aus, dass die Luftmasse nicht zusätzlich vom Boden gekühlt wird. Dies zeigte sich allerdings deutlich in der Temperatur, denn die ist über die Mittagszeit in Kombination mit leicht anziehendem Wind auf 20.2 Grad angestiegen. Somit wird die Januar-Rekordlatte neu gesetzt. Zusammen mit Vaduz wurde in Delémont das erste Mal 20°C auf der Alpennordseite gemessen. Diese 20.2°C sind also die höchste gemessene Januartemperatur auf der Alpennordseite. Dabei wird ein Wert von Giswil nicht berücksichtigt, da an dieser Station erst seit 2010 die Temperatur gemessen wird.
Über die restlichen Rekorde lesen Sie ganz unten im Blog.

Auch spannend war der Start in den Tag. Kurz vor acht Uhr früh gab es in Delémont dank Südwestwind noch immer knappe 17 Grad, während sich im angrenzenden Mittelland die Kaltluft sammelte. So registrierte Grenchen heute Morgen früh nur noch knapp über 0 Grad.

Auf Grund der äusserst milden Luftmasse über der Schweiz und dem Südwestwind über dem Mittelland konnten sich allerdings nur sehr flache Nebelfelder in den allertiefsten Lagen ausbilden.

Der Weissenstein war allerdings nicht der einzige Ort für einen schönen Sonnenaufgang. Dies zeichnete sich auch in den Nutzermeldungen unserer App ab.

Sonstige Rekorde:

Natürlich war Delémont nur eine von einigen Stationen, welche heute einen Höchsttemperatur-Rekord für den Januar geknackt hat. Nachfolgend die Liste aller Stationen mit Januar-Rekord: