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Polarluft

MeteoSchweiz-Blog | 19. Januar 2023
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Mit Neuschnee und nächtlichen Aufklarungen sank die Temperatur bis heute Morgen regional in den zweistelligen Minusbereich. In diesen Gebieten war es damit eine der bisher kältesten Nächte des laufenden Winters. Zum Teil muss man auch länger zurückgehen, um noch kältere Nächte zu finden.

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Die in der Nacht auf heute Donnerstag eingeflossene Kaltluft hatte ihren Ursprungsort weit im Norden in polaren Regionen.

Auf dem Weg zum Alpenraum wurde die Polarluft etwas modifiziert und mit Feuchtigkeit beladen. Diese verlor sie gestern besonders am Alpennordhang wieder in Form von Schneefall. Die Feuchtezufuhr liess allerdings in der Nacht auf heute nach, sodass einerseits die Schneefälle stoppten und andererseits die Bewölkung zumindest regional auflockerte.

Letzteres geschah besonders in westlicheren Landesteilen. Wenig überraschend wurden dort vielerorts die tiefsten Temperaturen der vergangenen Nacht gemessen (bezogen auf die Niederungen). Manche Messstation verzeichnete gar die kälteste Nacht des laufenden Winters.

Rekordverdächtig sind diese teils zweistelligen Minustemperaturen bei Weitem nicht. Allerdings zeigt sich, dass man teils bis zu fünf Jahre zurückblättern muss, um noch kältere Nächte zu finden. So beispielsweise in Thun oder in Bern / Zollikofen. Die Station in Villars-Tiercelin VD verzeichnete sogar einen neuen «Rekord» in der Statistik der tiefsten Tagestemperatur. Im gleichen Atemzug muss allerdings erwähnt werden, dass es dort erst seit April 2014 eine Temperaturmessung gibt.

Ein ähnliches Bild zeigte sich auch bei einigen Gipfelstationen. Letztmals kälter war es grob formuliert vor rund zwei bis fünf Jahren.

Die aktuelle Kältephase hat ihren Höhenpunkt mit dem heutigen Tag allerdings noch nicht erreicht, zumindest nicht in den Niederungen. Zum einen könnte die folgende Nacht kälter werden, insbesondere dort, wo es vergangene Nacht oft noch bewölkt war.

Zum anderen erreicht in den kommenden Tagen nochmals um ein paar Grad kältere Luftmasse die Alpennordseite. Damit dürfte die Tageshöchsttemperatur ziemlich verbreitet unter oder knapp unter dem Gefrierpunkt zu liegen kommen, wie dies heute bereits regional der Fall war. Somit dürften in den nächsten Tagen weitere dazukommen. Durchschnittlich gibt es in der Deutschschweiz in einem ganzen Januar etwa 5 bis 8 Tage.

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