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Tief über Frankreich brachte vor allem im Westen Schnee

MeteoSchweiz-Blog | 17. Januar 2023
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Die Schweiz rutscht von Tag zu Tag näher zum Winter. Ein Tief über Frankreich, welches ostwärts zog, sorgte heute in vielen Teil der Schweiz für winterliche Verhältnisse. Das Tief verursachte aber auch einen ausserordentlich tiefen Barometerstand.

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Europa und der westliche Mittelmeerraum befinden sich weiterhin im Einflussbereich eines umfangreichen Tiefdrucksystems. Mit der westlichen Höhenströmung wurde heute ein Tief von Westfrankreich Richtung Vogesen gesteuert. Es führte auf seiner Vorderseite feuchte und zunächst noch etwas wärmere Luft zur Schweiz. In der kommenden Nacht folgt die Kaltfront und damit die kältere Polarluft.

Schneefall vor allem im Westen

Die Zufuhr feuchter Luft und damit auch die Niederschläge erreichte bis am Vormittag vor allem die westlichen Landesteile. Die Schneefallgrenze lag in der Nacht noch auf 500 bis 600 Metern und sank in den frühen Morgenstunden bis ganz in die Niederungen. Einzig in den tiefsten Lagen des Flachlands oder am Genfersee war der Niederschlag zum Teil mit Regen vermischt.

So konnten heute Morgen besonders in der Westhälfte der Schweiz und in erhöhten Lagen ein paar Zentimeter Neuschnee gemessen werden. Am meisten Schnee fiel jedoch, wie typisch bei westlicher Anströmung, im Unterwallis sowie in den Waadtländer Alpen, wo heute Morgen 20 bis 30 cm Neuschnee lagen, im Chablais lokal sogar über 40 cm. Selbst in Sion im Tal fielen 10 cm Neuschnee.

Im weiteren Tagesverlauf zogen die Niederschläge vornehmlich in Form von Schnee langsam nordostwärts dem Jura und Mittelland entlang. An den zentralen und östlichen Alpen fiel wegen Föhneffekt kaum resp. gar kein Schnee.

Sehr tiefer Luftdruck

Wie wir schon in einem Tweet vor zwei Tagen angekündigt haben, konnte heute ein ausserordentlich tiefer Luftdruck verzeichnet werden. Mit der Annäherung des Tiefs über Frankreich sank der bereits vorher schon tiefe Luftdruck noch weiter und erreichte am Nachmittag den tiefsten Wert. Der auf Meereshöhe reduzierte Luftdruck betrug im Mittelland 985 hPa. Werte unter 990 hPa kommen im Januar im Durchschnitt alle 1 bis 2 Jahre vor. Bei der Reduktionsberechnung fliesst allerdings u.a. auch die Temperatur ein. Möchte man nur den direkt gemessenen Luftdruck vergleichen, so müssen die Werte auf Stationshöhe herangezogen werden. Als Beispiel soll hier die Messstation Zürich-Fluntern auf 556 m über Meer betrachtet werden. Dort wurden heute 919.9 hPa gemessen. Dieser Januar-Wert ist zwar sehr tief, aber nicht rekordverdächtig. Der bisher tiefste Luftdruck im Januar wurde dort am 5. Januar 1919 mit 909,9 hPa registriert. Diese Messreihe reicht immerhin bis 1864 zurück!