Grössere Niederschläge auch im Münstertal
Dass es bei tiefdruckbestimmten Südostlagen im westlichen Tessin und in der Simplonregion zu Niederschlägen kommt, erstaunt nicht, denn die Strömung wird durch die nach Nordwesten immer höheren Berge (östliche Walliser- und nordwestliche Tessiner Alpen) gestaut.
Auf den ersten Blick hingegen überraschend sind die bedeutenden Niederschläge im Münstertal, während beispielsweise das Puschlav und das Bergell davon fast nicht betroffen sind. In diesem Fall lohnt sich ein Blick auf die Topografie. Bei südöstlicher Anströmung bleiben das Puschlav und auch das Veltlin durch die hohen Bergen des Adamello- und Ortlergebietes geschützt und erhalten kaum Niederschlag. Das Unterengadin seinerseits profitiert vom Schutz der hohen Berge im Süden und Südosten, genauer gesagt durch die Berggipfel Piz Laschadurella - Piz Pavna Dadaint - Piz Pisoc - Piz Lischana – Piz S-chalambert Dadaint. Diese Berge sind über 3000 Meter hoch, so dass das Unterengadin von einem markanten Leeeffekt profitiert und meist trocken bleibt.
Das Münstertal ist gegen die Feuchtezufuhr aus Südosten relativ offen, der Stau erfolgt erst gegen den Ofenpass und die dortigen umliegende Berge hin.