Aufgrund aktuell geplanter, globaler Klimaschutzmassnahmen (Stand Ende 2022) wird sich die Jahresmitteltemperatur im Alpenraum bis zum Ende des Jahrhunderts mit grosser Wahrscheinlichkeit um mindestens weitere 2 °C erhöhen. Ein Teil dieser Veränderung steht bereits fest und ist verursacht durch unseren vergangenen Treibhausgasausstoss. Jede weitere zukünftige Emission heizt das Klima weiter an.
Wie das Expertenforum „Klima.Schnee.Sport“ mit Vertretern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in seinem Positionspapier zeigt, hat dies weitreichende Folgen für den Schneetourismus in den Alpen.
Wichtig bei Analysen von Schneedaten ist die Unterscheidung von natürlichen Schwankungen, etwa von Jahr zu Jahr oder über mehrere Jahre, und dem langfristigen Trend, der durch den menschgemachten Klimawandel verursacht wird. So kann es auch weiterhin schneereiche Winter geben - langfristig aber wird die Schneedecke in tiefen und mittleren Lagen unterhalb von etwa 1500 Meter Seehöhe abnehmen. Diese Entwicklung ist in der Schweiz bereits in den Messungen der letzten Jahrzehnte sichtbar und zeigt sich für die Zukunft auch klar in den Berechnungen aktueller regionaler Klimamodelle.


Zusätzlich zur erwarteten zukünftigen Erwärmung können dabei auch Niederschlagsänderungen eine Rolle spielen. So zeigen die CH2018 Klimaszenarien für die Schweiz und neueste alpenweite Szenarien robuste Signale hinsichtlich einer Erhöhung der Winterniederschläge im Alpenraum und einer Intensivierung kurzzeitiger Niederschlagsextreme und somit auch stärkerer einzelner Schneefälle. Über eine ganze Wintersaison gesehen und über weite Teile des Alpenraums dominiert allerdings die Erwärmung, sodass zumindest in tiefen und mittleren Höhenlagen langfristig immer weniger Schnee fallen wird. Die Unsicherheit, ob eine für den Schneesport nutzbare Schneedecke durchgehend über die gesamte Saison auch mit der Unterstützung durch technische Mittel (Beschneiung, Snow Farming) erhalten werden kann, nimmt dadurch weiter zu.
Auf Basis dieser Wissensgrundlage sieht das Expertenforum „Klima.Schnee.Sport“ für die Wintersport-Branche einige zentrale Punkte, um den Herausforderungen des Klimawandels aktiv zu begegnen:
Wichtig ist für das Expertenforum „Klima.Schnee.Sport“ auch die Definition von Themengebieten, in denen noch Forschungsbedarf besteht:
2019 veröffentlichte das Expertenforum „Klima.Schnee.Sport“ das erste Positionspapier zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintersport unter Mitarbeit von 14 Klima- und Sportforschungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Aktualisierte Fassung mit den neuesten Erkenntnissen: Positionspapier Expertenforum "Klima.Schnee.Sport"
Aus der Schweiz beteiligt waren das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz sowie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF.
Das Positionspapier wurde vor Kurzem am Rande der Biathlon-WM vorgestellt.